Dieser Artikel ist Teil einer Beitragsreihe.
TK. Trachealkanüle. Gar nicht so einfach, wie ich auf den letzten Seiten wieder einmal mehr feststelle. Ich erinnere mich, etwas in der Art gesagt zu haben. Außerdem: Das sind alles Themen gewesen die Masken betreffend.
Bei der betitelten Frage, ob ich mich für eine weitere invasive Veränderung in Richtung Cyborg erneut unters Messer lege, die kann ich damit nicht mit „ja“ beantworten. Denn da sehe ich nicht einen einzigen genannten Grund, der nicht abhängt davon – nur davon – wie bewandert die Pflegekraft im Umgang mit der Maske ist.
Also betrachten wir mal die Verbesserungen, die ein Tracheostoma hätte. Vielleicht hätte. In der Theorie haben könnte.
- Ich könne mit einer 30%igen Verbesserung meiner Lebensqualität rechnen. Vor allem wegen des Absaugens. So sagte es mir einer meiner Pfleger.
- Absaugen geht dann direkt und ist viel einfacher. Mein Kommentar: für wen? Ich habe kein Problem mit dem Absaugen. Das sind diejenigen Pfleger, die selten den Hals finden, nicht ich.
- Ich wäre seltener so verschleimt.
Kommentar von mir: Aber wollen wir, um das zu erreichen, nicht mal mit milderen Mitteln beginnen, von denen wir längst wissen, dass die wirkungsvoll sind? So banale Dinge wie regelmäßig lagern meine ich. Oder den Hustenautomaten mindestens dreimal täglich anwenden, so, wie von meinem Atemtherapeuten empfohlen?
Ich mein ja nur… Es wäre schön, wenn wir uns mal auf eine grundsätzliche Linie einigen könnten. Es kann ja irgendwie nicht sein, dass mir ein und derselbe Pfleger erklärt, wie vorteilhaft doch eine Kanüle wegen der Sekretbildung wäre und mit dem nächsten Atemzug, dass ich den Hustenautomaten nicht brauche. Wenn ich so drüber nachdenke, derjenige, den ich im Kopf habe, der hat meinen Cough Assist glaub ich selbst noch nie eingeschaltet. An mir liegts nicht. Es steht auf der Verordnung, auf meinem Tagesplan und ich habe es gesagt.
- Ich hätte nie mehr Atemnot.
Kommentar von mir: Naja, hatte ich auch seit irgendwann letztes Jahr nicht mehr so wirklich. Höchstens mal infolge einer falsch aufgesetzten Maske. Oder nachdem ich die falsche Inhalation bekommen habe. Oder vergessen wurde, den Befeuchter einzuschalten. Auch wenn ich nicht regelmäßig gelagert werde, passiert das. Damit dreht sich die Argumentation halt im Kreis. Ganz dünnes Eis.
- Zähne putzen wäre einfacher.
Ja mei, genügend meiner Pfleger hatten hier noch nie eine Zahnbürste in der Hand. Also das entscheidende Argument für eine Kanüle ist das nicht.
- Das Haarekämmen wäre viel einfacher.
Klar, aber auch da merke ich an, dass nur die Hälfte meiner Pfleger überhaupt jemals meine Bürste in der Hand hatte. Und wem es zu stressig ist mit der Maske, der kann mich ja auch mit Maske kämmen, so is ja nich.
- Die morgentliche Gesichtspflege wäre weniger Stress für mich.
Ja, mag sein. Aber wenn ich diese 30 Sekunden täglich einer Woche nervtötende Klinik gegenüberstelle, dann zieht die Klinik ganz klar den Kürzeren. An die Zeit danach, wenn sich wieder etwas daheim entzündet, weil ja im Krankenhaus sowieso alle „retardiert“ seien, vermag ich gar nicht zu denken.
- Das Rasieren wäre leichter möglich.
Ja, auch das mag schon sein. Aber auch dafür lass ich mir doch kein Loch in der Größe einer Euro-Münze in den Hals schnibbeln. Das sind doch alles keine echten Argumente.
Echte Argumente. Tja, das is so ne Sache. Ich weiß, ich habe eine hohe Erwartungshaltung. Sagt mir meine Freundin auch öfter mal. Zwei Argumente hab ich noch. Die könnten interessant werden. Das schaue ich mir als nächstes mal genauer an.