Alles auf Anfang

Ist viel passiert. Aber mal so richtig viel. Ich habe ja öfter mal viel zu erzählen, aber heute sprengt jeden Rahmen so richtig. Ich versuche gar nicht erst, mich kurz zu fassen. Das wäre aussichtlos. Alter Schweizer, das geht auf keine Kuhhaut. Darauf komme ich am Ende nochmal zu sprechen. Die Kuhaut und den Schweizer.

Aber Spaß beiseite, wir sind schließlich nicht zum Vergnügen hier. Womit fange ich nur an? Ich könnte diesen Beitrag als clickbait schreiben, vom Feinsten. Aber irgendwie ist mir nicht danach. Denn es wird alles gut. War nicht immer so. Auch die vergangenen zwei, drei Wochen nicht. Aber dann, dann kam endlich Stimmung in die Bude. Und so einiges ins Rollen. War längst überfällig. Hat nur bisher einfach nicht sollen sein. Aus… Gründen.

Na ja, und ehrlich gesagt habe ich Schiss, dass meine parents sowieso schon rückwärts vom Liegesesselfallen, wenn sie lesen, dass mich schon wieder ein Pflegedienst gefeuert hat. Es ist alles gut, liebe Eltern, wir haben uns ausgesprochen und es gab sogar unser erstes Teammeeting. Wir versuchen, irgendwie auf Teufel komm raus den November zu decken. Nachdem sich bis auf einen nur mehr als verständlichen Wackler alle zu 100% für mich ausgesprochen haben, sind meine Karten nicht so schlecht. Glaube ich.

Was ich nicht alles glaube, ne? Dafür, dass ich Agnostiker und Atheist bin, habe ich ein ziemliches Gottvertrauen. Ich nenne es lieber Glaube ans Multiversum. Das ist aber wohl eher was für wann anders. Aber die wenigen, die davon überhaupt wussten, halten mich wahrscheinlich endgültig für verrückt. Natürlich hat mich die Situation schwer belastet. Früher hätte ich mal eben eine eigene Firma gegründet, sämtliche Kosten und Risiken auf drei Jahre berechnet und die Finanzierung mit der Kasse geklärt. Ich sage nicht, dass ich das nicht trotzdem gemacht hätte. Aber immer, wenn mir die Frage gestellt wurde, ob ich denn jetzt endlich meine alten Kontakte bei anderen Pflegediensten  aufgewärmt hätte, musste man sich mein gelassenes „Nö, ist mir nicht danach. Es wird sich schon was ergeben. Es ergibt sich immer irgendetwas.“ anhören. Ich wollte erst mal erfahren, was die Beweggründe für die Kündigung waren. Ich hoffte auf ein Gespräch. Außerdem stand mir wirklich nicht der Sinn danach, schon wieder den Pflegedienst zu wechseln. Das ist immer scheiße. Die Last trägt der Patient.

Seien wir doch mal ehrlich – wer mich kennt, der weiß, dass ich immer ehrlich und direkt antworte, wenn man mich fragt – jeder Pflegedienst kämpft mit den gleichen Problemen. Zu wenig Geld von den Kassen (Gründe seien dahingestellt) und so wenig Angebot auf dem Personalmarkt, dass jeder hirnverbrannte Depp mehr auf seiner Gehaltsabrechnung stehen hat, als ich als normaler Angestellter jemals stehen hatte. Ohne Scherz. Ich weiß, damit mach ich mich bei vielen unbeliebt. Auch im eigenen Freundeskreis. Aber das ist nun mal meine Meinung. Willst du sie nicht hören, lies nicht meinen Blog. Ich finde über 4.000 Euro netto im Monat scheiße nochmal viel Geld. Viel zu viel für die Mehrzahl derer, die ich über die Jahre hinweg aus der Pflegebranche kennengelernt habe. Bei meinem ersten Pflegedienst hatten einige noch nicht einmal einen Beatmungskurs gemacht und verstanden praktisch kein Wort Deutsch. B2 is fürn Arsch. Auch hier, nicht falsch verstehen, mea culpa, ich bin eher zu links-liberal (und grün-terroristisch) unterwegs als alles andere. Aber du kannst zum beatmeten Intensivpatienten keine Pflegekraft schicken, die Wort „o2“ nicht versteht. Alles schon da gewesen. Ist glücklicherweise ein paar Jährchen her.

Ich schreib ja nicht zum Vergnügen „o2“ statt „Ich bekomme grad wirklich schlecht Luft. Bevor wir Absaugen und coughen, sei so nett und schalte den Sauerstoffkonzentrator auf fünf Liter.“. Vielleicht bin ich nur just in dem Moment schwerlich in der Lage, mehr zu schreiben. Soll schon mal vorkommen, wenn die Sättigung im Keller ist. Mit im Keller meine ich nicht so einen Kinderzirkus a la „Hilfe, meine Sättigung ist gerade auf 89 gefallen, ich sterbe.“. Nein, ich rede von im Keller. Wo deine Pflegekraft den Notruf wählt und 140 Sekunden später der erste Notarzt neben dir steht. Nach fünf Minuten dann zwei Notärzt*innen und vier Sankas im Wohnzimmer stehen, dich einpacken und ihr zu acht (!) direkt in den nächsten Schockraum fahrt. Ich erinnere mich noch genau an die Worte des Sanis, bis wir im RTW sind wirds kurz frisch. Und meinen Kommentar, dass ich so wenigstens mal raus komme, sei doch ganz nett. Ich muss auch echt überall meinen Senf dazugeben. Die tiefste bei mir bisher gemessene und dokumentierte Sättigung lag jedenfalls bei 76. Ich halte mich nicht für zimperlich. Wirklich nicht. Aber unter 80 wird es fies. Vor allem, wenn man seinen Kopf noch nicht so im Griff hat, dass man damit umgehen kann. Ist wie gesagt schon lange her, war beim vorherigen Pflegedienst noch. Damals war ich mir über viele Dinge meines Körpers nicht so bewusst wie heute. Dieser spezielle Abend, eine Grenzerfahrung, nehme ich an.

Mein Geldsegen kam erst mit der dritten eigenen Firma und auch da erst nach Jahren (korrekterweise, Jahrzehnten) praktisch ohne Gehalt. Und einem sechsstelligen Schuldenberg, Personalverantwortung und dem alleinigen unternehmerischen Risiko. Da halte ich ein bisschen mehr Geld für gerechtfertigt. Da zieht auch nicht der Vergleich mit der Verantwortung für mein Leben. Das ist nun mal das Berufsbild. Ein Pilot bekommt auch nicht 20 Millionen im Jahr, weil er das Leben von 300 Passagieren in der Hand hat. Ein A380 Pilot bekäme demnach 35 Millionen im Jahr. Ein Zugführer im Personenverkehr? Um das zu finanzieren müsste ein MVV Ticket wahrscheinlich einige hundert Euro kosten. Keine Polemik. Nur eine mathematische Extrapolation der Variablen. Aber 15 Jahre seines Lebens sieben Tage die Woche zu arbeiten, in Summe keine vier Wochen Urlaub gemacht zu haben, das muss irgendwie zurück gezahlt werden. Sonst macht es keiner und dann stellt sich die Gehaltsfrage gar nicht. Weil es dann nämlich keine Arbeitgeber*innen mehr gibt. Das hat nichts mit der Verantwortung oder der Branche zu tun.

Das ungerechte an der Situation ist außerdem mitnichten, dass man in der Pflegebranche zu wenig Geld verdient. Nein. Es ist die Ungerechtigkeit, die sich die Branche irgendwie schon selbst zuzurechnen hat. Das Missverhältnis, dass jedes dahergelaufene Arschloch praktisch genauso viel verdient wie eine Pflegekraft, die sich für mich den Arsch aufreißt, damit mein Arsch nicht auf Grundeis geht. Während das Arschloch im Dienst nur faul am Handy hängt. Oder schläft. Und die Arbeit den anderen überlässt. Ist ja nicht so, dass sich die Medikamente von selbst zählen würden, wenn es nicht erledigt wird. Nein, dann muss es der nächste Dienst machen. Wenn dann so Spezialist*Innen zehn von zwölf Stunden mit privaten Dingen beschäftigt sind, da kannst du so tüchtig sein wie du willst, du wirst die Zeit nicht aufholen. Irgendwas bleibt auf der Strecke. Du hast einen streckenweise ziemlich stressigen Dienst und ich, nun ja, irgendein Teil meiner Versorgung bleibt auf der Strecke. Die Last trägt der Patient.

Immer diese besonderen Mitarbeitenden. Kollegenschweine nennt man dieses Verhalten bei uns. Angesichts der enormen Intelligenz von Schweinen finde ich diesen Begriff nicht nur genderfeindlich, sondern vielmehr unpassend, aber das ist nun wirklich eine Geschichte für wann andes. Jeder weiß es, jeder denkt es, keiner traut sich, was zu sagen. Weil, na ja, weil dann haben die gar keine Lust mehr. Kommen nicht mal mehr für 4.000 € netto zum Schlafenzu mir. Ich bin ja schon bekannt als „der schwere Patient in Grünwald“. Dass ich mit Glück noch 50 kg auf den Rippen habe und mein Bett nie verlasse, das ist bekannt, oder? Ich verstehe das schon. Es gibt halt immer jemanden, der leichter ist, als du. Wenn du ALS hast, ist sowieso jeder andere Patient leichter als du. Gibt zudem genug andere Pflegedienste, die die Messlatte noch niedriger ansetzen.

Ich tue mich da ehrlich gesagt schwer mit dem Gedanken, alles aufs „System“ zu schieben.

Es gibt ehrgeizige Menschen und bequeme. Wenn niemand etwas sagt, kein Patient seine Meinung äußert, weil er sonst auf der Straße landet, wieso sollte sich das bequeme Kollegenschwein ändern? Leichter kannst du keine 50k netto im Jahr verdienen. Und alter Schwede, ich hatte aber auch ein paar Pfeifen hier. Die größten Nieten habe wiederum allesamt ich auf die Straße gesetzt. Die sind jetzt das Problem anderer. Was mir leid tut. Da bin ich nun einmal Egoistenschwein. Bewusste Wahl des Wortes. Zwinkersmiley. So ist das eben. Wer nichts sagt, verliert. Und wer was sagt, der hat es schwer. Kann aber gewinnen. So wie ich. Es wird alles gut. Wir sind auf einem guten Weg, ein gutes, stabiles und ausreichend starkes Team aufzubauen, mit dem meine Versorgung endlich langfristig sichergestellt ist. Am Ende wird alles gut. Obwohl meine Texte zeitweise etwas drüber waren. Ich  habe jedes Mal unverblümt meine Meinung gesagt. Und darüber geschrieben. Irgendwer muss es ja mal aussprechen. Und für alle Betroffenen niederschreiben. Der Zuspruch, den ich erfahre, ist überwältigend. Ich hänge zeitweise über eine Woche mit dem Beantworten von Fragen hinterher. So viele sind es. Ich freue mich darüber. Es ist aber traurig zugleich.

Schreiben. Gutes Stichwort. Mein Blog. Irgendwie war mir nicht bewusst, dass der nicht allseits bekannt ist. Steht ja nur in jeder E-Mail, in jedem meiner Profile in den sozialen Medien, ich schreibe täglich mehrere Stunden daran, wenn meine Pflegekräfte 30 cm vom Bildschirm entfernt stehen. Der Domainname paddys.de ist auch unschwer zu merken. 5.599,- US Dollar wurden mir für die Rechte geboten. Viel zu wenig. Da müsste schon eine Null drangehängt werden, damit ich darüber nachdenke, darüber nachzudenken.

Auch witzige Geschichte, kann man heutzutage noch Geld machen mit einem Blog? Gingen mehrere in den sozialen Medien von aus. Also an der Stelle zumindest von mir ein klares Nein. Mit meinem Blog verdiene ich keinen Cent. Im Gegenteil. Die Mitgliedsbeiträge fließen zu 100% an Naturschutzorganisationen. Derzeit wären das

  • der Naturschutzbund Deutschland (NABU), der sich seit 1899 für die Rettung der Natur einsetzt, hier insbesondere
  • eine NABU Insektenpatenschaft, weil uns allen überhaupt nicht bewusst ist, dass wir ohne Insekten keine Nahrung für uns produzieren können – was dann aber auch egal ist, weil ohne Insekten bricht sowieso der gesamtökologische Kreislauf zusammen; und
  • eine NABU Meerespatenschaft, weil wir hier am meisten ruiniert haben und mit jedem Stück Meeresbewohner, das wir essen, jedem Mikroplastik enthaltenden Produkt und jeder (Fracht- oder Vergnügungs-) Schiffahrt immer weiter machen, obwohl die Ozeane unser größter CO2-Speicher sind
  • einer Fördermitgliedschaft im Landesbund für Vogelschutz (LBV), weil die eine klasse Arbeit leisten, auch auf regionaler Ebene. Sowohl die Mitarbeiter*innen des LBV München als auch der Zentrale in Hilpoltstein begleiten mich auf meinem Lebensweg und auch beruflich seit fast zwanzig Jahren. Der LBV gehört zu meinen treusten Kunden und hat auch in schweren Zeiten immer zu mir gestanden. Selbst als ich damals bei meinem alten Arbeitgeber gefeuert wurde haben wir einen Weg gefunden, „meine“ alten Verträge aufzulösen und den Kunden zu meiner neuen Firma mitzunehmen, die bis heute ein Bilderbuch-Kundenverhältnis führt. Liebe geht raus.
  • Dann wäre da noch Aktion Tier, das macht keinen nennenswerten finanziellen Beitrag und stammt noch aus ganz alten Zeiten. Sei der Vollständigkeit halber erwähnt.

Und dann gibt es ja noch die Spendeneinnahmen, wegen derer mich Microsoft verbannt hat. Dazu erzähl ich dir gleich noch eine nette Anekdote. Diese Gelder gehen buchstäblich in die Tausende. Aber die sind ja zweckgebunden und gehen an Vertreter wie Sea Sheperd, letztes Jahr ausnahmsweise mal an den ALS-mobil e.V. oder eben dieses Jahr an Wilderness International. Verdienen tu ich damit nix. Im Gegenteil, ich lege das Gleiche, was gespendet wurde, nochmal aus eigener Tasche drauf. Von den Betriebskosten meines Blogs reden wir besser nicht. Nachdem die Server von HostEurope und IONOS (1und1) unter der Last zusammengebrochen sind, wurde der Blog auf unsere eigenen Systeme im Rechenzentrum meiner Firma umgezogen.

Aber all ist es Wert. Wir haben noch nicht einmal die zweite Aktionswoche rum und schon fast 2.000 Euro gesammelt. Würde ich heute verdoppeln, könnten wir schon jetzt knapp 4.000 Euro Regenwald für immer konservieren. Nicht nur schützen wir damit eine riesige Artenvielfalt. Dieses Fleckchen Regenwald speichert für sich alleine schon rund 250.000 kg CO2. Ich will hier gar nicht ins Detail gehen. Kurzum: anhand der aktuellen Anzahl von lieben Spender*innen speichert unser Regenwald jetzt schon mehr CO2, als wir dieses Jahr statistisch gesehen produzieren. Und das finde ich geil. Mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen, oder?

Du hast die Aktion bisher irgendwie verpasst. Aufgeschoben? Na dann hoffen wir mal, dass noch Zeit ist. Hier gehts direkt zum Spendenformular. Hilf mir, etwas nachhaltig Gutes zu tun.

Vielleicht ist das eine Branchensache. Wenn ich einen neuen Kunden habe, google ich ihn. Nicht wegen der Frage, ob er als schwieriger Kunde bekannt ist. Nein. Solange die Zahlungsmoral laut Crefo Bonitätsauskunft passt, komme ich damit klar. Aus einem viel triebgesteuerten Grund. Weil es mich interessiert.

Das ist was Gutes. Na ja, wenn ich so drüber nachdenke, eigentlich nicht. Worauf ich hinaus will, ist, dass wir Menschen nicht so weit entwickelt wären, wenn wir nicht so von unserem Wissensdurst triebgesteuert wären. Dass es so gesehen besser für unseren Planeten gewesen wäre, wären wir ausgestorben, bevor wir uns hätten zum Höhlenmenschen entwickeln können, auch das erzähle ich dir besser ein andermal. Jetzt sind wir nun mal da und müssen damit klarkommen, dass wir unseren Wissensdurst irgendwie stillen müssen. Wenn man bei Google meinen Namen eingibt, ziert mein Gesicht die gesamte erste Seite. An erster Stelle? Richtig. Mein Blog. Das soll mir erstmal jemand nachmachen. Ohne SEO. Ohne Ausgaben für Werbung. Ich sage nicht, ich hätte nicht heute zum ersten Mal in meinem Leben die Microsoft Advertising Plattform verwendet und habe 600 € für eine Kampagne geplant, die auf meine Spendenaktion zur Rettung des Regenwalds verweist. Aber vielleicht findet Microsoft das volksverhetzend oder sonst wie kriminell. Und zwar so krass, dass nicht nur meine Anzeige pausiert wurde, sondern gleich mein Profil gesperrt wurde. Ach, was rede ich da, gleich alle Profile der gesamten Firmengruppe. Der Support Chat hat ein technisches Problem und auf E-Mails an die Kundenbetreuung antwortet ein Bot, der dumm wie Brot ist. Mittlerweile antwortet er mir gar nicht mehr. Dass sich der Weltkonzern, der ChatGPT gekauft hat, so etwas erlauben kann zeigt, wie scheißegal der einzelne Kunde wirklich ist.

Ich hatte eine interessante These. Meine Sis hat sie widerlegt. Der Gedankengang bleibt hochspannend. Ist es überhaupt heute möglich, dass eine KI den Untertitel meines Blogs versteht? Sex, drugs & all kinds of music. Sex steht dabei neben dem Offensichtlichen für Diversität und eine quere Lebenseinstellung. Ich wage zu bezweifeln, dass eine KI in der Lage ist, das im Kontext einiger meiner Beiträge zu erkennen. Eher noch, dass drugs im englischen Sprachgebrauch nicht nur Drogen, sondern eben auch Medikamente sind. So faszinierend die Idee ist, die tatsächliche Ursache steht in den Hilfeseiten von Microsoft, die mein Schwesterherz durchwühlt hat. Spendenaufrufe für Naturschutzprojekte wie unseren Regenwald duldet Microsoft nicht. Na dann.

Wo wir schon dabei sind, vielleicht sind dir die neuen Flaggen da oben im Menü aufgefallen. Ich gebe mein Bestes, die durch KI erstellten Entwürfe zu überarbeiten (für die Tech-Begeisterten: TranslatePress Pro mit Deepl Pro – allein die Software kostet gut vierstellig im Jahr). Ich bin aber kein Fremdsprachenkorrespondent. Was weiß ich schon von Sprachen? Ganz im Gegensatz zu meinem herzallerliebsten Schwesterchen. Die ist nicht nur ausgebildete Fremdsprachenkorrespondentin, sondern hat auch ihre eigene e-Marketing Agentur in Denia (direkt an der Mittelmeerküste Spaniens), von wo aus sie und ihr Team vorwiegend deutsche Messekunden betreuen. Und neuerdings auch so einen kautzigen Blogger, der drei Wochen braucht um kurz mitzuteilen, was in den letzten zwei Wochen passiert ist. Sie darf jedenfalls meine Fehler korrigieren. Wo hat es so etwas schon einmal gegeben.

Was die letzten zwei Wochen noch so alles mit meiner Pflege passiert ist, da weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll. Da wäre die Sache mit meinem Blog. Ich habe ein paar unschöne Dinge gesagt. Es sind eben ein paar unschöne Dinge passiert. Um mal wieder auf der Natur des Menschen rumzuhacken – „Natur des Menschen“, was eine Ironie – der Mensch ist sensationsgeil. Wenn ich heute etwas Negatives schreibe und morgen etwas Positives, welcher Beitrag fällt dir als erstes ein, wenn ich dich übermorgen danach frage? Das ist einfach so. Wenn wir an einem schweren Verkehrsunfall vorbeifahren, können wir danach jedes Detail wiedergeben, obwohl wir die Hälfte davon gar nicht gesehen haben. Unser Gehirn füllt die Lücke unterbewusst, weil wir die Leere nicht ertragen. An das Schild „Rettet die Bienen“ 200 Meter weiter erinnert sich morgen niemand mehr.

This said, möchte ich mich an dieser Stelle einmal in der mir am deutlichst möglichen Form und in aller Öffentlichkeit bei drei besonderen Menschen aus meinem Team bedanken. Was ihr drei in den letzten Wochen gerissen habt, war heftig. Auch wenn es untereinander noch hier und da hakelt, meine Versorgung war spitzenmäßig. Ich wünsche mir so sehr, dass wir in Zukunft genau darauf aufbauen können und noch ein, zwei fähige Mitarbeitende finden, die euch Arbeit und vor allem Stunden abnehmen werden, statt die Zeit nur abzusitzen und euch noch mehr unerledigte Arbeit zu hinterlassen. Ich würde euch gerne beim Namen nennen, aber ihr wisst, ich nenne keine Namen. Ihr wisst, dass ihr gemeint seid. Hoffen wir, dass der neue Plan funktioniert.

Der Plan. Stand heute ist mir die Versorgung gekündigt zum 30.10. dieses Jahres. Es gab aber endlich Gespräche. In einer großen Führungsrunde wurden endlich einmal die Themen offen besprochen, die längst hätten besprochen werden sollen. Das war ein Brett. Im Ergebnis steht und fällt nun die Möglichkeit einer Weiterversorgung mit der Kompromissbereitschaft meines Teams. Denn wir suchen jetzt dringend tatkräftige Verstärkung für mein Team, am besten durch Vollzeitkräfte. Und obwohl schon diese und kommende Woche die ersten Anwerber*innen bei mir sind, so etwas geht nicht von heute auf morgen. Gut Ding will Weile haben. Kennenlernen, eine ordentliche Einarbeitung und die Zeit bis zum erstmaligen Einsatztermin, da gehen schon einige Wochen und Monate ins Land. Die Zeit müssen wir überstehen. Oktober steht. November steht in den Sternen.

Ich sprach von Gesprächen. Plural. Um auch im Team Klarheit zu schaffen, gab es einen Tag später gleich noch das zweite. Du ahnst es vielleicht schon. Es gab unser erstes Teamgespräch. Auch für dieses haben sich alle fast drei Stunden Zeit genommen und die Karten auf den Tisch gelegt. In meinen Augen teilweise unangemessen anfeindend, das möchte ich aber nicht breittreten. Das Ergebnis für mich ist jedenfalls höchst erfreulich. Es haben sich alle für mich ausgesprochen. Sogar jene, die bei mir nur im Minijob sind, legen ihre drei Wunschfreitage so, dass sie hier einspringen, wenn noch nötiger Not am Mann ist als es sowie schon ist.

Falls der November gedeckt werden kann feiern wir ne Party. Das ist der Deal. Falls nicht, sitze ich auf der Straße.

Falls du noch immer nicht gespendet hast und es hoffentlich noch nicht zu spät ist, kannst du mir ein dankbares Lächeln schenken, indem du dich hier beteiligst:

Wow! Du bist immer noch bei mir. Dafür gibt’s jetzt noch das versprochene Schmankerl. Mit dem Rind und der Schweiz. Ist aber gepfeffert, ich warne dich. Leg besser schon mal die Handtücher bereit.

PS: Als ich dieses Video das erste Mal sah, war ich noch kein Veganer. Auch ich habe eine Vergangenheit. Und ob du es glaubst, ich stehe auf schnelle Autos. Und wie ich meinen behindertengerecht umgerüsteten 354 PS S4 geliebt habe. Bei meinem dad ist er in guten Händen…

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