Patrick hats ja.

Liebes Tagebuch,

da kommt man sich vor wie im Irrenhaus. Erst kürzlich habe ich davon berichtet, dass mein Pflegedienst mal wieder zu doof war, um bis 24 zu zählen. Anders formuliert, wer auch immer den letzten Karton meiner Trinknahrung geöffnet hat, der hat mir nichts davon gesagt.

Nun könnte man davon ausgehen, dass man mir auch Bescheid sagt, wenn die Fläschchen immer weniger werden und einfach nichts mehr nachkommt. Denn einen Vorrat von zwei bis drei Kisten mit jeweils 24 Portionen habe ich immer parat. Anders käme ich nicht auf die 1.600 bis 2.000 kcal täglich und würde mir die Nahrung ausgehen, das wäre nun wirklich so ziemlich das dümmste, was man als Pflegedienst seinem ALS Patienten antun könnte. Okay, wir hatten das dieses Jahr schon einmal. Da war allerdings theoretisch zumindest noch was im Schrank. War halt mit Fisch, seit Monaten abgelaufen und hat mir eine Lebensmittelvergiftung eingebracht, aber das ist ein anderes Thema..

Aber nein, weit gefehlt, trotz akut drohendem Versorgungsengpass und bekannten Lieferschwierigkeiten sagt mir niemand Bescheid. Man darf einfach nicht von sich selbst auf andere schließen.

Erst, als nur noch Nahrung für 18 Stunden da ist, informierte man mich zum ersten Mal. Beiläufig. Und dann an Tag X kam halt die Mitteilung, dass die Nahrung jetzt aus ist. Aus die Maus. Ist halt so. Ob denn dann heute die Apotheke liefert? Wie meinen? Wieso sollte sie? Dazu hätte man im zweiten Step überhaupt mal bestellen müssen. Was im ersten Step voraussetzt, dass mir jemand Bescheid gibt. Was halt – schon wieder – nicht funktioniert hat. Inkompetenter Haufen.

Und die Apotheke, ja, das ist so eine Sache. Ist halt scheiße, wenn man notorisch erst zwei Wochen zu spät bestellt. Dann können einen kleinste Änderungen im Bestellablauf ganz schön hinterhältig in den Rücken stechen. Ich erhalte heute die Nachricht von der Apotheke, dass meine Krankenkasse leider die Abrechnungsvereinbahrung gekippt hat. Ich muss also wo anders neu bestellen.

Hallo Herr Ruppelt,

Ich habe die Info erhalten dass wir seit 31.3. leider keine Trinknahrung über die AOK abrechnen können. Die Krankenkasse hat ihre Verträge geändert und wir haben keine Berechtigung mehr die Rezepte einzureichen.

Die Lieferung der vorbestellten Nahrung ist bereits eingetroffen. Wir können es aber nur noch privat berechnen (ggf auch teilweise).

Bitte entschuldigen Sie die Umstände.

Beste Grüße,

E-Mail von meiner Apotheke

Was bleibt mir da schon großartig übrig?

Natürlich trotzdem liefern und – mal wieder – zahle ich Kassenleistungen selbst, weil mein Pflegedienst zu blöd ist, um mir zu sagen, dass etwas zu bestellen wäre. Immerhin kommt mir die Apotheke entgegen. Sie liefert mir eine Kiste und zwei schickt sie selbst zurück.

Hallo Herr Ruppelt,

Wir können einen Karton gern heute noch liefern. Er kostet 145,74€.

Bitte geben Sie uns Bescheid ob wir die anderen 2 Karton retournieren sollen.

Beste Grüße,

E-Mail von meiner Apotheke

So. An dem Punkt habe ich jetzt die Lust verloren, noch weitere Anstrengungen zu unternehmen, solche Dinge mit meinem Pflegedienst irgendwie geregelt zu bekommen. Hier sind Hopfen und Malz verloren. Wieder 150,¨- € fürn Arsch, weil … Ich kann es nicht freundlich formulieren. Belassen wir es dabei.

Da sich die Suche nach einem neuen Lieferanten in Absprache mit der AOK, über Wochenenden und Feiertage etwas hinzieht, wird auch gleich noch ein zweiter Karton fällig. Einer reicht ja nur für fünf Tage. So schnell geht das nicht alles. Was sagen wir dazu? Vielen Dank auch, Team. Man sollte es von eurem Gehalt abziehen, ehrlich. Mein reißt sich bei mir wirklich kein Bein aus. Also wieso funktionieren hier die einfachsten Sachen nicht?