Nicht der Beitrag, den du erwartet hast. Nicht, falls du meinem Facebook-Profil folgst jedenfalls. Aber es ist mal wieder Zeit. Zeit für einen kleinen Schlagabtausch mit einem schätze amerikanischen Softwarehersteller. Can’t be bothered to look it up. Suppose they’re Americans. Stereotypical.
Die Vorgeschichte ist schnell erzählt. Vor einem Jahr habe ich ein Bundle an Software für meinen Blog von Smash Balloon gekauft. Da ich die Software nicht länger nutzte, habe ich das Abo gekündigt. Dachte ich zumindest. Da wurde ich jetzt eines Besseren belehrt. Etwas unerwartet landet folgende Nachricht in meinem digitalen Briefkasten.
Patrick Ruppelt,
Your Smash Balloon subscription renewal payment for Custom Facebook Feed WordPress Plugin Personal failed to process. This means that you are unfortunately no longer receiving critical plugin updates that protect you against future social media platform changes, or able to receive technical support.
You can update your payment details and renew your subscription by visiting the „Auto-Renewal Subscriptions“ section of your Smash Balloon account.
If you have any questions or issues at all, just reply to this email and we can help!
John Brackett
Founder, Smash Balloon
Na sowas. Es dauert weniger als eine Stunde und es folgt die nächste Nachricht.
Hi there,
We’re having trouble processing your most recent payment. Would you mind taking a second to update the card we have on file?
Here’s a link to update your billing info:
Update Your Card NowThanks!
John
Smash Balloon
Da fühle ich mich ja schon etwas penetriert. Aber hilft ja nichts. Ich sehe also nach, was bei meiner Kündigung schiefgelaufen ist. Nichts. Aber… Wie sich herausstellen soll, kann man bei Smash Balloon zwar viele Produkte bequem als Bundle mit 1-Klick abonnieren, kündigen muss man aber jedes einzelne Produkt gesondert. Sonst darf man die Einzelprodukte weiterhin bezahlen und die kosten einzeln mehr als alle zusammen gekostet haben. Klarer Fall von Abzocke.
Das Kündigungsverfahren ist so absurd irreführend und umständlich, dass man sich fragt, wo da der Verbraucherschutz ist. Nun ja, vermutlich nicht zuständig. Internationaler Handel und so.
Weil es so unglaublich dämlich ist, dass es schon wieder witzig ist, führe ich dich mal durch den lächerlichsten Kündigungsprozess, den ich bisher gesehen habe. Vielleicht ist dir so etwas ja auch schon mal passiert und du hast an dir gezweifelt. Ich bin bestimmt nicht der/die/das einzige, dem/der das auf den Sack respektive die Eierstöcke oder Wasauchimmer geht.
Die Anmeldung
Ich liebe ja Eigenwerbung. Heute als ich den Screenshot angefertigt habe, ist es (leider) ungewöhnlich still. Beim letzten Mal wurde ich erschlagen von „Win a MacBook“ und haste nich jesehen. Bin gar nicht ins Passwortfeld gekommen.
Eigenwerbung wegdrücken
Zu früh gefreut. Da ist die Kacke ja.
Abos rausfinden
Nun, nachdem man den ganzen Müll weggeklickt hat, sieht man ja eigentlich direkt, dass beide Abos ausgelaufen und nicht mehr aktiv sind. Verstehe, wer will, was das Problem sein soll.
Abos rausfinden, Versuch 2
So, wie auf der Startseite, hatte ich es ja auch in Erinnerung. Auf der Bezahlseite steht interessanterweise etwas anderes. Sehr schön zu sehen, wie ein einziges Produkt-Set abgerechnet wurde, aber zwei einzelne Produkte separat gekündigt werden müssen.
Kündigen
Da kommentiere ich jetzt wenig, weil es wenig zu sagen gibt. Man hangelt sich durch ein Labyrinth von Einschüchterungen, Drohungen, Eigenwerbung, klickt mitunter auf die falsche „Weiter“-Schaltfläche, weil sie mal links, mal rechts steht und die Farbe wechselt. Ich würde sagen, in Deutschland nennt man das irreführend.
Fun fact: Wenn man denn mal schafft, zu kündigen, geht das automatisch rückwirkend ohne Kosten. Da weiß der Hersteller offenbar ganz genau, dass er mit seiner Masche vor keinem Gericht der Welt durchkommt. Traurig, wenn man als Softwareanbieter auf solche Methoden zurückgreifen muss.