Wie der Tiergarten Nürnberg einen gefährlichen Präzedenzfall schaffen will
Der Tiergarten Nürnberg steht vor einer ethischen Entscheidung, die weitreichende Konsequenzen für die gesamte deutsche Zoolandschaft haben könnte. Während über 40 Guinea-Paviane in den zu engen Gehegen des Tiergartens um ihr Leben bangen, versucht die Zooleitung unter Direktor Dag Encke einen Präzedenzfall zu schaffen, der es künftig allen deutschen Zoos ermöglichen könnte, überzählige „uninteressante“ Tiere einfach zu töten – trotz verfügbarer Alternativen.
Das perfide System: Züchten, kassieren, töten
Die Situation ist symptomatisch für ein System, das seit Jahrzehnten Tiere als Ware behandelt. Der Tiergarten Nürnberg hält seit 1942 Guinea-Paviane und züchtet sie aktiv im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP)1. Die Anlage wurde 2009 für 25 Tiere konzipiert – heute leben dort 45 Paviane auf derselben Fläche. 1Tiergarten Nürnberg – Populationsmanagement bei Pavianen 🌐 https://tiergarten.nuernberg.de/zoowissen-co/hintergrundinformationen/zahlen-und-fakten-aus-dem-tiergarten/populationsmanagement-haeufige-fragen
Die Strategie ist zynisch: Zoos züchten bewusst Tierbabys, weil diese zahlende Gäste anlocken. Die niedlichen Jungtiere sind die perfekte Werbung für angeblichen „Artenschutz“. Doch wenn die Tiere erwachsen werden und keinen Profit mehr bringen, werden sie zu einem Problem. Statt das Züchten zu stoppen, werden die „überzähligen“ Tiere einfach getötet und als Futter für andere Zootiere verwendet.
Dag Encke: Der Mann mit dem Plan
Besonders brisant wird der Fall durch die Person des Tiergartendirektors Dag Encke. Erst im Juni 2025 wurde er zum Präsidenten des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ) gewählt – dem mächtigsten Zooverband Deutschlands. 2Verband der Zoologischen Gärten – Neuer Vorstand 🌐 https://www.vdz-zoos.org/aktuelles/neuigkeiten/nachricht/zooverband-vorstand-stellt-sich-neu-auf In dieser Position kann er maßgeblichen Einfluss auf die Zoopolitik in Deutschland nehmen.
Wie der Meeeresbiologe Robert Marc Lehmann in seinem Video aufdeckt, ist es kein Zufall, dass ausgerechnet der Tiergartendirektor, der Paviane töten will, an die Spitze des VdZ gewählt wurde. Encke könnte nun eine Sondergenehmigung zur Tötung der Paviane beantragen und durch seine neue Position auch erhalten. 3Robert Marc Lehmann – Hört auf zu lügen! Paviane sollen trotz Alternativen sterben 🌐 https://www.youtube.com/watch?v=vbLoMgva5HM
Das Sanctuary-Angebot: Ignoriert und geleugnet
Während der Tiergarten behauptet, es gäbe keine Alternativen, liegt ein konkretes Angebot des Great Ape Projects (GAP) und des Wales Ape and Monkey Sanctuary (WAMS) vor. Dr. Colin Goldner, Koordinator des GAP Deutschland, hat dem Tiergarten bereits mehrfach schriftlich angeboten, die Paviane kostenlos zu übernehmen. 4Great Ape Project – Schutzprojekte 🌐 https://www.greatapeproject.de/schutzprojekte/
Der Tiergarten behauptet in seiner Pressemitteilung vom 2. Juli 2025, es läge kein konkretes Angebot vor. Das ist schlichtweg eine Lüge, wie die Korrespondenz zwischen GAP und dem Tiergarten belegt. 5Tiergarten Nürnberg – Aktueller Stand Populationsmanagement bei Pavianen 🌐 https://tiergarten.nuernberg.de/entdecken/aktuell/detail/news/aktueller-stand-populationsmanagement-bei-pavianen Das Sanctuary hat sogar angeboten, die Anlage zu erweitern und eine spezielle Quarantänestation für die Paviane zu errichten. 6Robert Marc Lehmann – Hört auf zu lügen! Paviane sollen trotz Alternativen sterben 🌐 https://www.youtube.com/watch?v=vbLoMgva5HM
Der Zoo flüchtet sich in lächerliche Fragebögen zum Zuchtprogramm, da er erwarte, dass er mit den ans Sanctuary abgegebenen Tieren weiter züchten könne. Was er aber selbstverständlich in keinem Sanctuary der Welt dürfte, weil genau diese Scheiße hat die Paviane ja überhaupt erst ins Sanctuary gebracht. 7Robert Marc Lehmann – TÖTUNG von PAVIANEN im Zoo Nürnberg? Überzahl als Grund | Robert Marc Lehmann reagiert 🌐 https://youtu.be/exoNQ54zePM?t=1971
Die rechtliche Grauzone wird ausgenutzt
Hier wird es besonders perfide: In Deutschland dürfen Primaten nach § 17 des Tierschutzgesetzes nicht ohne vernünftigen Grund getötet werden. 8Tierschutzgesetz § 17 🌐 https://www.gesetze-im-internet.de/tierschg/__17.html Die Tötung eines Wirbeltiers ohne vernünftigen Grund ist eine Straftat, die mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe geahndet wird.
Die Tierschutzorganisation Pro Wildlife hat bereits angekündigt, Strafanzeige zu stellen, sollte der Tiergarten die Paviane töten. 9Pro Wildlife – Nürnberger Zoo will gesunde Affen töten 🌐 https://www.prowildlife.de/aktuelles/pressemitteilung/nuernberger-zoo-will-gesunde-affen-toeten/ Die Organisation argumentiert, dass die Überzahl der Paviane und das zu enge Gehege hätten vermieden werden können, wenn der Zoo besser geplant hätte.
Der Präzedenzfall mit System
Wenn der Tiergarten Nürnberg eine Sondergenehmigung zur Tötung der Paviane erhält, obwohl Alternativen vorhanden sind, wäre das ein Dammbruch. Andere Zoos mit ähnlichen Problemen könnten sich auf diesen Präzedenzfall berufen. Das perfide System aus Züchten, Kassieren und Töten würde legalisiert.
Bereits jetzt beobachten andere Zoos die Situation in Nürnberg genau. Wie Lehmann in seinem Video berichtet, haben bereits andere Einrichtungen ähnliche Probleme mit überzähligen Tieren. 10Robert Marc Lehmann – Hört auf zu lügen! Paviane sollen trotz Alternativen sterben 🌐 https://www.youtube.com/watch?v=vbLoMgva5HM Der Nürnberger Fall könnte die Büchse der Pandora öffnen.
Die Ignoranz der Verantwortlichen
Besonders zynisch ist auch das mediale Auftreten von Dag Encke. Ich könnte kotzen im Strahl, was ein hinterfotziger Tierquäler. Warum muss Tierschutz immer so ein beschissener Kampf gegen die Windmühlen der eisgekühlten Arroganz sein? In Fernsehinterviews gibt sich Encke als besorgter Tierschützer, der schwere Entscheidungen treffen müsse. Er behauptet, alle Möglichkeiten geprüft zu haben und es gäbe keine andere Lösung. 11Robert Marc Lehmann – Hört auf zu lügen! Paviane sollen trotz Alternativen sterben 🌐 https://www.youtube.com/watch?v=vbLoMgva5HM Dabei ignoriert er konsequent die vorliegenden Angebote des Sanctuary.
Robert Marc Lehmann versucht seit Wochen, telefonisch Kontakt mit dem Tiergarten aufzunehmen, um die Situation zu klären. Niemand geht ans Telefon, niemand will mit ihm sprechen. 12Robert Marc Lehmann – Hört auf zu lügen! Paviane sollen trotz Alternativen sterben 🌐 https://www.youtube.com/watch?v=vbLoMgva5HM Diese Verweigerungshaltung spricht Bände über die wahren Absichten der Zooleitung.
Ein Aufruf zur Vernunft
Es ist noch nicht zu spät. Der Tiergarten Nürnberg kann noch die richtige Entscheidung treffen und die Paviane an das Sanctuary abgeben. Das würde nicht nur das Leben der Tiere retten, sondern auch verhindern, dass ein gefährlicher Präzedenzfall geschaffen wird.
Wir appellieren an alle, die Kontakte zum Tiergarten Nürnberg haben: Stellt einen Kontakt her und erklärt, dass es nichts bringt, den Kopf in den Sand zu stecken. Das Angebot von Robert Marc Lehmann und dem Great Ape Project steht: Die Paviane können kostenlos und sicher in ein Sanctuary überführt werden.
Die Öffentlichkeit schaut zu. Wenn diese Paviane trotz verfügbarer Alternativen getötet werden, wird das nicht vergessen werden. Der Tiergarten Nürnberg steht am Scheideweg zwischen Tierschutz und Profit. Wir fordern: Wählt das Leben der Tiere, nicht den Präzedenzfall.
Die Zeit läuft ab
Jeder Tag zählt. Während wir diskutieren, leiden über 40 Guinea-Paviane in zu engen Gehegen. Sie können nichts für die Fehler der Zooleitung. Sie verdienen eine Chance auf ein besseres Leben im Sanctuary, nicht den Tod durch Erschießen.
Die Paviane im Tiergarten Nürnberg sind zu Symbolen geworden – Symbole für ein System, das Tiere als Ware behandelt. Ihr Schicksal wird entscheiden, ob Deutschland den Weg zu einem fortschrittlichen Tierschutz einschlägt oder ob wir weiterhin zulassen, dass Profit vor Tierrechten steht.
Noch ist Zeit für die richtige Entscheidung. Noch können die Paviane gerettet werden. Aber nur, wenn wir jetzt handeln. Ich weiß, dass ich in meinem Freundeskreis Menschen habe, die direkt und indirekt Kontakte zum Nürnberger Tiergarten haben. Ich bitte euch, nein ich flehe euch an, stellt einen Kontakt her.
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Pavian auf Stein im Nationalpark von Kenia, Afrika (Symbolfoto – weil ich dem Tiergarten Nürnberg keine Möglichkeit bieten möchte wegen der Nutzung derer Fotos verklagen zu können)
🌐 PETITION: Keine Tötung ungewollter Zootiere. Jetzt unterschreiben