Rezension der ARTE-Reportage über grünen Kolonialismus
Also, naja okay, geplant war es als Rezension. Konnte ja keiner ahnen, dass es so ausufern würde. Oder?
Wer hätte gedacht, dass es mich bei einer Doku über Safaris so zerreißt weil es einfach schrecklich mit anzusehen ist, dass keine einzige Form von Naturschutz funktioniert. Anders als du jetzt denkst, aber lies selbst. Das alleine wäre Stoff genug für einen Blog Artikel gewesen.
Aber dann gibt es noch die Nebenschauplätze wie den CO₂-Zertifikate Handel, zu dem ich in diesem mir neuen Kontext recherchiert habe – weil ich es nicht so ganz glauben konnte was Netflix damit zu tun hat. Und was ich dabei über British Airways herausgefunden habe, das hat mir dann endgültig die Stimme verschlagen. Und so wurde aus einem kleinen Film Tipp ein, nun ja, etwas längerer Film Tipp. Ein Film Tipp+ sozusagen.
Die ARTE-Reportage „Afrika: Safaris und gute Geschäfte“ präsentiert eine brisante investigative Dokumentation, die den scheinbar edlen Naturschutz in Afrika als komplexes System aus Kommerzialisierung, Machtstrukturen und struktureller Gewalt entlarvt1Afrika: Safaris und gute Geschäfte – ARTE-Reportage 🌐 https://youtu.be/4SOmtX930TA . Die 38-minütige Dokumentation deckt auf, was viele als neuen „grünen Kolonialismus“ bezeichnen – eine Form der Landnahme, die unter dem Deckmantel des Umweltschutzes stattfindet.
Die zentralen Schauplätze einer postkolonialen Tragödie
Ruanda: Der militarisierte Naturschutz als Geschäftsmodell
Die Reportage beginnt im Akagera-Nationalpark in Ruanda, der seit 2010 von der südafrikanischen NGO African Parks verwaltet wird2African Parks – NGO-Website 🌐 https://www.african-parks.org/ . Hier zeigt sich exemplarisch, wie sich Naturschutz zu einem militarisierten Geschäftsmodell entwickelt hat. Der Park erwirtschaftete 2010 lediglich 200.000 Dollar, heute sind es fast 5 Millionen Euro jährlich – ein Erfolg, der jedoch einen hohen Preis hat. Und das meinte ich eingangs damit, dass keine einzige Form von Naturschutz funktioniert.

Gemeines Nilpferd, Flusspferd (Hippopotamus amphibius)
Das militärische Arsenal ist beeindruckend: Ein 120 Kilometer langer Elektrozaun umschließt das Gebiet, bewaffnete Patrouillen kontrollieren jeden Quadratmeter, Kameras mit Bewegungsmeldern überwachen sowohl Tiere als auch Menschen. Diese „Festung“ des Naturschutzes verfolgt eine gnadenlose Nulltoleranzpolitik gegenüber „Eindringlingen“ – womit vor allem die ursprüngliche Bevölkerung gemeint ist.
Besonders perfide ist die juristische Absicherung: Wer das eingezäunte Gebiet betritt ohne Tourist*in (oder angestellt) zu sein, gilt automatisch als Wilderer und muss mit bis zu sieben Jahren Haft rechnen. Die konfiszierten Fallen und Waffen werden wie Trophäen in einem „Wildereimuseum“ ausgestellt – ein zynisches Symbol für die Kriminalisierung traditioneller Lebensweisen. Was nicht heißen soll, dass ich Befürworter der Jagt bin, keineswegs. Doch diese Jagt ist nicht vergleichbar mit dem, was wir auf der Nordhalbkugel machen. Wenn die Maniok Ernte wegen durch den Klimawandel hervorgerufener Dürre ausfällt und auch sonst nichts mehr wächst, kann das die einzige Proteinquelle für die Familie sein.
Kongo-Brazzaville: Wenn Naturschützer*innen zu Folterern werden
Im New Yangué Wald Nationalpark in der Republik Kongo zeigt die Dokumentation die erschreckende Realität des militarisierten Naturschutzes auf. Hier wurden die Baka, ein indigenes Waldevolk, systematisch aus ihren angestammten Gebieten vertrieben3Survival International –
Menschenrechtsorganisation für Indigene 🌐 https://www.survivalinternational.org/
. Die Reportage dokumentiert erschütternde Zeugenaussagen: Ein Familienvater berichtet, wie ihn Ranger bei der Honigernte überraschten und folterten – sie drückten ihm brennende Kerzen auf den Rücken und peitschten ihn aus.
Diese Gewalt ist kein Einzelfall, sondern systematisch. Ein ehemaliger Baka-Ranger, der zunächst selbst verhaftet wurde, bevor er für African Parks arbeitete, beschreibt die zynische Logik des Systems: „Erst haben sie mich sechs Monate inhaftiert, dann haben sie mich eingestellt“4Survival International – FAQ zu Baka und African
Parks 🌐 https://www.survivalinternational.org/articles/FAQs-Baka-African-Parks. Die Europäische Union stellte 2019 ihre Finanzierung des WWF-Projekts in der Region wegen dieser Menschenrechtsverstöße ein5WWF-Untersuchung zu Foltervorwürfen – DW 🌐
https://www.dw.com/en/wwf-launches-investigation-in-response-to-human-rights-abuse-accusations/a-47770307 .
Kenia: CO₂-Gutschriften als neuer Rohstoff
In Nordkenia zeigt die Dokumentation, wie der Northern Rangelands Trust (NRT) mit CO₂-Gutschriften ein millionenschweres Geschäft betreibt6Northern Rangelands Trust – Kenianische NGO 🌐 https://www.nrt-kenya.org/ . Hier werden die traditionellen Weidepraktiken der Samburu-, Massai- und Borana-Hirtenvölker unter dem Vorwand des Klimaschutzes kontrolliert. Der NRT verkaufte 2022 CO₂-Gutschriften im Wert von 23 Millionen Euro an Unternehmen wie Netflix oder British Airways7Survival International – Blood Carbon
Report 🌐 https://assets.survivalinternational.org/documents/2466/Blood_Carbon_Report.pdf . Das perfide System funktioniert über die Kontrolle der Herdenwanderungen: Alle zwei Monate müssen die Hirten ihre Tiere zu neuen Brachwiesen treiben – nicht mehr nach traditionellen Zyklen, sondern nach den Vorgaben der NGO. Die Hirten verstehen das abstrakte Konzept kaum: „Wir wissen, dass das Wind aus der Erde ist, aber den Unterschied zwischen normalem Wind und dem aus der Erde kenne ich nicht richtig“. Ich auch nicht.

Flugzeug im Landeanflug, Amsterdamer Flughafen Shiphol, Symbolfoto
Die Akteur*innen des grünen Kolonialismus
African Parks: Eine NGO als Staat im Staat
African Parks verwaltet 23 Parks in ganz Afrika auf einer Fläche von der Größe Großbritanniens und hat sich dabei von zwölf Staaten Hoheitsrechte übertragen lassen8Im Namen der Tiere – Olivier van
Beemen 🌐 https://www.hugendubel.info/detail/ISBN-9783406822070/Beemen-Olivier-van/Im-Namen-der-Tiere. Die Organisation unterhält bewaffnete Kräfte mit weitgehenden Befugnissen und agiert faktisch als Staat im Staat. Besonders problematisch ist die personelle Struktur: An der Spitze steht eine weiße Elite, die demokratischer Kontrolle entzogen ist.
Der investigative Journalist Olivier van Beemen, der drei Jahre zu African Parks recherchierte, prangert besonders die Allianz zwischen Umweltschutz und europäischer Aristokratie an9Olivier van Beemen –
Investigativer Journalist 🌐 https://www.oliviervanbeemen.com/ . Prinz Harry ist seit 2016 bei African Parks aktiv, seit 2023 als Mitglied des Verwaltungsrats10Prinz Harry – Mitglied des
Verwaltungsrats von African Parks 🌐 https://www.african-parks.org/about-us/our-people/prince-harry-duke-sussex
. Die Organisation wird von Milliardären und westlichen Regierungen finanziert und erwirtschaftete 2023 über 120 Millionen Euro.
Der WWF: Mitschuld an systematischen Menschenrechtsverletzungen
Die Dokumentation zeigt auch die Rolle des WWF bei der Vertreibung und Misshandlung indigener Völker auf11WWF-Misshandlungsvorwürfe – BBC 🌐 https://www.bbc.com/news/world-47444297. Bereits 2019 musste der WWF nach Recherchen von Survival International und BuzzFeed einräumen, dass WWF-finanzierte Ranger systematisch gegen die Baka vorgegangen waren12BuzzFeed-Investigation zu
WWF-Menschenrechtsverletzungen 🌐 https://www.buzzfeed.com/uk/tag/wwf . Ein WWF-Bericht von 2020 bestätigte, dass die Organisation von den Misshandlungen wusste, aber weiterhin Ranger unterstützte und finanzierte13WWF-Bericht zu Menschenrechtsverletzungen 🌐
https://www.survivalinternational.org/news/12500 .

gewöhnliche Zebras (Equus quagga)
Besonders zynisch ist die Rechtfertigung des WWF: Man habe keine direkten Menschenrechtsverletzungen begangen, sondern lediglich staatliche Ranger unterstützt. Diese Argumentation ignoriert die völkerrechtliche Verantwortung für die Konsequenzen der eigenen Finanzierung und Ausbildung.
Das System des grünen Kolonialismus
Historische Kontinuitäten
Die Dokumentation macht deutlich, dass der heutige Naturschutz in Afrika Ähnlichkeiten mit der Kolonialzeit aufweist. Die ersten Schutzgebiete entstanden bereits während der deutschen Kolonialherrschaft in Ostafrika, wobei die lokale Bevölkerung systematisch ausgegrenzt wurde. Das Konzept der „menschenleeren Wildnis“ ist eine koloniale Konstruktion, die indigene Völker als Bedrohung für die Natur darstellt. Total bekloppt.
Der kenianische Ökologe Professor Mordekai Og bringt es auf den Punkt: „Bei allem Respekt für meine Kollegen und Freunde in den USA, ich will von Ihnen keine guten Ratschläge in Sachen Umweltschutz. Sie haben die wilden Bisons und Wandertauben ausgerottet. Wir haben unsere Elefanten noch.“14Professor Mordecai Ogada – Kenianischer Ökologe 🌐
https://www.conservationactiontrust.org/ .
Die Ökonomie der Vertreibung
Der moderne grüne Kolonialismus basiert auf einem perfiden ökonomischen System: Safari-Tourismus, Spenden von Milliardären und westlichen Regierungen, sowie der neue Handel mit CO₂-Gutschriften bringen reiche Einnahmen. Diese Gelder fließen jedoch nicht an die lokale Bevölkerung, sondern stabilisieren die autoritären Strukturen der NGOs.
In Kenia verkaufte der NRT über 6 Millionen Emissionszertifikate mit einem Wert zwischen 42 und 90 Millionen US-Dollar. Nach Abzug der Betriebskosten erhielten die betroffenen Gemeinden weniger als 1% dieser Summe. Das Gros der Einnahmen versickerte in der NGO-Bürokratie.
Die Militarisierung des Naturschutzes
Ein zentrales Element des grünen Kolonialismus ist die zunehmende Militarisierung des Naturschutzes. Bewaffnete Ranger agieren mit quasi-polizeilichen Befugnissen, verhaften und foltern Menschen im Namen des Umweltschutzes. Diese Gewalt wird durch internationale Finanzierung und die Rhetorik des „Notfalls“ legitimiert.
Widerstand und juristische Erfolge
Kenia: Ein wegweisendes Urteil
Die Dokumentation zeigt auch Erfolge des Widerstands auf: Ein kenianisches Gericht erklärte 2023 zwei vom NRT eingerichtete Naturschutzgebiete für verfassungswidrig und illegal15Kenianisches
Gerichtsurteil gegen NRT-Reservate 2023 🌐 https://news.mongabay.com/short-article/kenyan-court-orders-two-community-wildlife-conservancies-shut-down/ . Das Urteil ordnete den Abriss sämtlicher Bauten an und könnte auf die Hälfte der anderen NRT-Reservate angewendet werden16Kenianisches
Gericht stoppt CO₂-Kompensationsprojekt 🌐 https://www.business-humanrights.org/en/latest-news/kenya-court-halts-flagship-carbon-offset-project-used-by-meta-netflix-british-airways-over-unlawfully-acquiring-public-land-without-community-consent/ . Hussein Jatani Ali, einer der Kläger, brachte den Kern des Problems auf den Punkt: „Das Projekt hat das traditionelle Weidesystem vollständig zerstört und ein neues eingeführt, das einer Vertreibung gleichkommt“.
Internationale Kritik wächst
Auch auf internationaler Ebene wächst die Kritik am grünen Kolonialismus. 2019 legte Survival International erfolgreich eine Beschwerde bei der OECD gegen den WWF ein17OECD-Beschwerde gegen WWF durch Survival International 2019 🌐
https://www.oecd.org/investment/mne/
. Die African Commission of Human and Peoples Rights fällte 2024 ein historisches Urteil zugunsten der indigenen Batwa und erkannte ihre Rechte auf das angestammte Land an18African Commission on Human and Peoples‘
Rights – Urteil zugunsten der Batwa 🌐 https://www.achpr.org/ .
Die Rolle Deutschlands und Europas
Die Dokumentation macht deutlich, dass Deutschland und die EU maßgeblich am System des grünen Kolonialismus beteiligt sind. Deutsche Entwicklungsgelder fließen über die GIZ und KfW direkt in militarisierte Naturschutzprojekte19Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) 🌐 https://www.bmz.de/ .
Das Bundesentwicklungsministerium zeigt sich nach der Bestätigung von Menschenrechtsverletzungen durch African Parks „betroffen“, zieht aber keine konkreten Konsequenzen20Prinz
Harrys Naturschutzorganisation bestätigt Übergriffe – Survival International 🌐 https://www.survivalinternational.de/nachrichten/14210 . Die EU-Resolution gegen die Vertreibung der Massai in Tansania bleibt weitgehend wirkungslos, da sie rechtlich nicht bindend ist21Europäische Union – Resolution zu Massai-Vertreibungen 🌐 https://www.europarl.europa.eu/ .

Afrikanische Watusi-Rinderherde (Ostafrika), Symbolfoto
CO₂-Kolonialismus: Der neue Rohstoff aus Afrika
Das Geschäft mit der Klimakrise
Die Dokumentation zeigt auf, wie CO₂-Gutschriften zum neuen Rohstoff aus Afrika werden. Unternehmen wie Blue Carbon aus Dubai wollen die Kontrolle über riesige Waldgebiete übernehmen – ein Fünftel Zimbabwes, ein Zehntel Liberias und Sambias sowie acht Prozent Tansanias22Blue Carbon – Waldprojekte in Afrika 🌐 https://www.bluecarbon.org/ . Insgesamt geht es um 24 Millionen Hektar, eine Fläche von der Größe Großbritanniens.
Tech-Giganten wie Meta, Netflix und Beiersdorf kaufen CO₂-Zertifikate aus dubiosen Projekten in Keniafootnote]Netflix & British Airways – CO₂-Kompensation in Kenia 🌐 https://about.netflix.com/en/news/net-zero-nature-our-climate-commitment [/footnote]. British Airways bewirbt sich als „erste kohlenstoffneutrale Fluggesellschaft“ durch den Kauf von Waldschutz-Zertifikaten. Doch Untersuchungen zeigen, dass viele dieser Projekte keinerlei nachweisbare Klimawirkung haben.

Löwin in Tansania, Ostafrika
Das Versagen der Zertifizierungssysteme
Besonders problematisch ist das Versagen der Zertifizierungssysteme. Verra, der weltgrößte Händler für CO₂-Zertifikate, musste das Northern Kenya Grassland Carbon Project bereits zweimal aussetzenfootnote]Verra – Zertifizierer für CO₂-Gutschriften 🌐 https://verra.org/ [/footnote]. 94% der von Verra verkauften Zertifikate haben entweder keine positive Klimawirkung oder diese wird massiv übertrieben23Guardian-Recherche zu CO₂-Gutschriften 2023 🌐 https://www.theguardian.com/environment/2023/jan/18/revealed-forest-carbon-offsets-biggest-provider-worthless-verra-aoe . Der Verra-CEO trat 2023 nach dem Skandal zurück24Verra-Skandal erklärt – LSE Blog 🌐 https://blogs.lse.ac.uk/internationaldevelopment/2023/01/26/the-verra-scandal-explained-why-avoided-deforestation-credits-are-hazardous/ .
Eine systemische Kritik des Naturschutzes
Die ARTE-Reportage „Afrika: Safaris und gute Geschäfte“ liefert eine schonungslose Analyse des zeitgenössischen Naturschutzes in Afrika. Sie zeigt auf, wie unter dem Deckmantel des Umweltschutzes ein System etabliert wurde, das die Ausbeutung und Unterdrückung der Kolonialzeit in neuer Form fortsetzt.
Die Dokumentation macht deutlich, dass das Problem nicht in einzelnen „schwarzen Schafen“ liegt, sondern systemisch bedingt ist. Der Festungsansatz im Naturschutz, der Menschen und Natur als Gegensätze konstruiert, steht in fundamentalem Widerspruch zu den Rechten indigener Völker und wissenschaftlichen Erkenntnissen über nachhaltige Landnutzung.
Besonders wertvoll ist die Verbindung verschiedener Schauplätze und Akteur*innen zu einem Gesamtbild. Die Reportage zeigt, wie lokale Vertreibungen, internationale Finanzierung, CO₂-Handel und militarisierte Durchsetzung ein zusammenhängendes System bilden. Sie dokumentiert auch den wachsenden Widerstand und erste juristische Erfolge, die Hoffnung auf Veränderung machen.
Die 38-minütige Dokumentation schafft es, komplexe Zusammenhänge verständlich zu machen, ohne zu vereinfachen. Sie gibt den Betroffenen eine Stimme und lässt auch Kritike*innen wie Olivier van Beemen ausführlich zu Wort kommen. Gleichzeitig konfrontiert sie die Zuschauerinnen mit der unbequemen Wahrheit, dass der von vielen als selbstverständlich gut empfundene Naturschutz Teil eines ausbeuterischen Systems sein kann.
Diese Reportage ist ein wichtiger Beitrag zur Dekolonisierung des Naturschutzes und sollte von allen gesehen werden, die sich für Umweltschutz, Menschenrechte oder Afrika interessieren. Sie zeigt eindrücklich, dass echter Naturschutz nur mit und nicht gegen die Menschen möglich ist, die seit Jahrhunderten nachhaltig mit ihrer Umwelt leben.