Nun ist es schon Donnerstag, die Zeit rennt und nun ja, es sieht bei mir alles so aus, als würde es mit meinem neuen Pflegedienst funktionieren. Es waren schon mehrere Mitarbeiter zur Einarbeitung hier. Die zwei Jungs gestern machten einen ruhigen, aber motivierten und professionellen Eindruck. Der Kollege heute war auch klasse. Abgesehen von seiner mit mir geteilten Leidenschaft für allerhand hochwertige Musik auf Platte ist sein anderer Patient auch ein ALSler. Merkst halt sofort. Da sitzt jeder Handgriff wie der beherzte Griff zu Mark Knopfler und der Feststellung, dass man sich diese Gelegenheit, das auf Vinyl zu hören, nicht entgehen lassen könne.

Zuvorkommend

Heute Mittag fand das Aufnahmegespräch mit der Pflegebeauftragten statt. Eigentlich war das für gestern geplant und sie war auch hier. Als sie erfuhr, dass meine Freundin heute wieder heimfliegt, meinte sie da will sie doch nicht unsere kostbare Zeit rauben. Ob sie nicht morgen, also heute, nochmal vorbeischauen dürfe. Freili. Mal abgesehen von einer vertrauensvoll, kompetent und recht¨ zielstrebig wirken Persönlichkeit (ist halt genau mein Ding, ich kann Rumgeeiere bekanntlich auf den Tod nicht ausstehen) war auch das ihrige Auftreten professionell. Falls etwas nicht passt, hier sei Ihre geschäftliche wie private Handynummer. Sie sei immer erreichbar. Mit Verlaub, von ihr werde ich als Antwort auf Beschwerden sicher nicht zu hören bekommen es sei schwierig, überhaupt PflegerInnen zu bekommen und würde man die kritisieren, würden sie sich halt krankmelden und ich hätte dann niemanden mehr.

Professionell

Überhaupt, es macht alles einen angenehm verlässlichen, geordneten und geregelten Eindruck. Jeder weiß, was er zu tun hat und tut es auch. Mann, hab ich das vermisst. Wir haben sogar Desinfektionsmittel, Handlotion, Handschuhe und Einmalwaschlappen. Und einen Notfallkoffer. Entgegen weitverbreiteter Meinung habe ich nichts gegen einen Notfallkoffer. Ich habe nur ein Problem, wenn darauf rumgeritten wird, wie wichtig der ist (ich schätze mal der MDK verlangt den) und dieser Koffer dann eine Tüte vom Gemüsehändler ist, die sich wie das restliche Equipment ebenfalls quer durch meine Wohnung verteilt. Wäre es ernst gemeint damit, dann wäre nicht ich derjenige gewesen, der feststellte, dass man mir einen für Kleinkinder gegeben hatte bei dem mein Mund größer ist als die Maske vom Ambubeutel. Aber is ja auch egal, der Test kürzlich brachte ja eh zu Tage, dass das Luftvolumen des vorhandenen Beutels gar nicht ausreicht, um mich zu beatmen, ohne damit gleich noch eine lungenkrampfende Panikattacke auszulösen. Und dabei war das nur eine Trockenübung, um es wenigstens ein einziges Mal überhaupt getestet zu haben. Welche Konsequenz daraus gezogen wurde willst du wissen? A bitte. Schnee von gestern.

Dienste gedeckt

Noch ein wichtiges Thema. Die Dienste für August sind gedeckt. Es tut sich so einiges. So weit, so gut. Wie es halt immer so ist, einen Haken gibt es. Noch immer warte ich auf den Pflegevertrag. Der wird wohl hoffentlich bald kommen. Ich blicke mal positiv in die Zukunft. Immerhin konnte der Pflegedienst dank Anette doch noch die Verordnung bearbeiten. Mein Hausarzt hats auch nach ner Woche noch nicht geschafft, mir eine Folgeverordnung zu schicken. An dessen statt muss ich mich per E-Mail anpampen lassen was ich denn hab. Zu schade, dass der/die MitarbeiterIn „vergessen“ hat, den eigenen Namen drunter zu setzen.

Is an sich noch mehr passiert, aber du warst tapfer genug, es bis hierher zu schaffen. In diesem Sinne, habe die Ehre. Schlaf gut.