Zur Lage der Nation (Woche 22)

Oder auch zur Frage, wie ein Bericht zur Tageskrve mutieren konnte zum Rundumschlag von Nachhaltigkeit über Weltpolitik zu dummen Menschen. Faszinierend. Das mit der Tageskurve verschiebe ich dann vielleicht aufs nächste Mal. Mich beschäftigt grad ohnehin wieder mal ein völlig anderes Thema mit spannenden Ähnlichkeiten.

Ist die Erde noch zu retten? Ich glaube nicht. Wir haben so viel davon unwiederbringlich kaputt gemacht, machen so viel davon unwiederbringlich kaputt und werden so viel unwiederbringlich kaputt machen. Während die Politik nichts bzw. zu wenig tut, um dem Wahnsinn ein Ende zu bereiten. Fairerweise muss man zugeben, dass ja auch die Menschen, nicht wirklich wollen und dass es inderen Leben auch nicht die Priorität gegeben ist. Sei es, weil die Bildung, das Wissen, das Verständis fehle, oder aus Element wie Krieg, Armut, falschen Traditionen. Gründe gibt es zu hauf.

Dass es auf internationalen ohnehin schwer ist, ist klar. Solange an der Spitze Politiker stehen, wie es insbesondere in Russland, in China, der Türkei und meiner Befürchtung nach baldig auf wieder in den USA, der Fall ist, erscheint ein globales Umdenken wenig wahrscheinlich.

Auf europäischer Ebene wird sich so schnell auch nichts tun. Da ist sich doch jeder selbst der Nächste. Ich bin absoluter Befürter der EU. Als die Briten ausgetreten sind, da war ich – noch dazu als Halb-Engländer – ich weiß nicht, frustriert, geschockt, enttäuscht. Irgendwie so. Aber sag ichs mal. so, jeder Wähler hat ja mindestens ein Thema, das ihn interessiert. Mich interessiert halt nunmal der Artenschutz. Wenn die EU in auf den Gebieten, die die Wähler interessiert, genauso unfähig ist wie beim Artenschutz, naja, dann wundere man sich bitte bitte nicht, wenn die EU abgestraft wird. Nicht falsch verstehen. Das Abstrafen bringt keinem was. Ich sage nur, dass man sich über entsprechende Konsequenzen nicht wundern brau. Um beim Artenschutz zu bleiben, nicht nur sind wir unfähig, Tierquälerei ausnahmslos zu verbieten. Wir schaffen ja ja nicht einmal, die wenigen existierendes Umweltschutzgesetze wirksam durchzusetzen. Von daher… Schwierig.

Auf nationaler Ebene brauchen wir gar nicht Anfangen. Wie war das doch gleich mit dem Kohleabbau? Mit den eh schon lächerlich mickrigen und trotzdem verfehlten Zielen? Der Förderung – oder sollte ich besser sagen Nicht-förderung? – für Forschung und Entwicklung alternativer Antriebsmethoden? Das ist einfach nix in der Hand.

Also nein, es wird auf jeden Fall scheiße, retten werden wir das nicht mehr. Jetzt und nur jetzt entscheiden wir durch Handeln (oder im dümmsten Fall Nicht-Handeln) Lediglich darüber, wie beschissen es wird. Wir sollten wenigstens diese Chance nicht versauen. Weil es ist die letzte, die uns das Universum gewährt.

So. Und vom großen Ganzen muss ich jetzt irgendwie den Bogen zurück finden. zu meinem fast unbedeuteten Lichtchen. Vielleicht erzähl ich einen Witz. Pfleger sagt „Oh mein Gott!“. Ich antworte „Hier.“. Nein? Nicht lustig? Dabei finde ich es als agnostischer Atheist gleich doppelt witzig. Jetzt? Immernoch nicht lustig? Na gut. Wenden wir uns wieder dem eigentlichen Thema zu. Meiner Tagesdokumentation für die laufende Woche. Leider ziemlich lückenhaft, weil ich zu faul war, mir zu überlegen, wie ich das konzeptionieren soll. Jeden Tag eine neue Seite anzulegen kommt mir maßlos übertrieben. Mehr als 8 Tage bekomme ich nicht ohne Scrollbalken dargestellt. Also habe ich mich dazu entschlossen, rotierend die jeweils vergangenen acht Tage zu aktualisieren. Nach einer Kalenderwoche gibt es dann jeweils einen neuen Beitrag.

Insbesondere nach dieser Woche, die ein Auf und Ab der Gefühle war, drängt sich die Frage auf, wie viel Einfluss ich überhaupt selbst habe. Ist so ein bisschen wie mit der Erde. Da gibt es auch die einen, die dich gut versorgen, deine Bedürfnisse respektieren. Und dann gibt es halt auch die anderen, die das nicht tun. Weil sie es nicht verstehen, weil sie immer ihren eigenen Willen durchsetzen möchten, weil sie alles besser wissen oder, leider gibt es sogar das in beiden Fällen, weil sie einfach faul sind. Am konkreten Beispiel dieser Woche, alter Schwede, ich hatte schon alles. Von super guter Pflege, bei der ich nichts erklären muss, bis ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll, einer Pflege, die gezeichnet ist von permanenter Diskussion, was gut für mich ist, dem vorsätzlich anfälligen Lügen, was ich gesagt haben soll, enden mit stundenlangen Versuchen, die Maske zu wechseln, weil man ja immer alles besser weiß und nicht einmal auf die eigenen Kollegen hört, die sagen „äh, du machst da was falsch“…

Oder solche Aufreger, wie grad ebn. Köstlich. Es ist früher Abend. Jeder „normale“ Büromensch ist im Feierabend. Nicht so, mein Pflegedienst. Der schickt dir noch den Stundennachweis – ist ja schließlich der erste des Monats, es kann abgerechnet werden- zum unterschreiben. Und wenn ich das nicht innerhalb von zwanzig Minuten unterschrieben habe, dann klingelt das Handy meines Pflegers. Man habe mir eine Mail geschickt, die ich noch nicht beantwortet hätte, er/sie soll mich daran erinnern. Dreist. Unhöflich. Unverschämt. Nervig. Mag mich mal jemand stoppen? So kann ich sonst bis morgen früh weitermachen. Heute war das nicht zum ersten Mal. so. Und auch nicht das zweite Mal. Okay, es passiert seit Monaten und zwar systematisch. Erst seitens Geschäftsführung, dann wurde der PDL glaube ich auch mal vorgeschoben und nunja, jetzt ist es irgend ein Mädel aus dem Büro, die mich ganz freundlich mi „Patrick, würdest du…“ anredet, obwohl ich mir einbilde, sie gar nicht zu kennen. Aber wehe, du willst was von denen. Nach dem vereinbarten Dienstplan als PDF, damit ich das im Kalender eintragen kann, frage ich schon gar nicht mehr. Aber selbst Whatsapp Nachrichten wie „Hilfe! Eure neue Pflegerin ist gleich in ihrem ersten Dienst eingeschlafen und ich schaffe es nicht, sie zu wecken.“ werden nicht einmal überhaupt einer Antwort gewürdigt. Das, genau das sind die Momente, die mich auf den Boden der Tatsachen zurück holen. Es ist der Unternehmensleitung einfach scheißegal, solange der Geldhahn fließt. So kühl es mich jetzt lässt, einige Stunden später, so hat dieser Vorfall auch heute wieder meinen Puls mal so richtig nice in die Höhe schnellen lassen. Schon faszinierend, wenn ein sechsstellig dotiertes Projekt zu scheitern droht, kann ich ruhig schlafen, finde pragmatische Lösungen. Aber die Zusammenarbeit mit Menschen, die sich mir gegenüber respektlos verhalten, die bereitet mir echte Bauchschmerzen. Wortwörtlich. Auch hier passt der Vergleich mit der Erde wieder erstaunlich gut. Aber so richtig. Die Frage bei Pflegediensten ist nicht, ob es scheiße wird, sondern nur wann und wie scheiße es wird.