Der Handel zwischen dem Iran und westlichen Ländern ist aufgrund der umfassenden Sanktionen stark eingeschränkt, aber nicht vollständig unterbunden. Deutschland bleibt der wichtigste westliche Handelspartner mit einem Handelsvolumen von über 1 Milliarde Euro im Jahr 20241Das Handelsvolumen zwischen Iran und Deutschland übersteigt eine Milliarde Euro 🌐 https://diihk.com/de/news/102220240946/ .
Die EU-27 importiert hauptsächlich Nahrungsmittel aus dem Iran, insbesondere Nüsse, Früchte, Gewürze wie Safran und Teppiche. Das Gesamthandelsvolumen zwischen der EU und dem Iran betrug 2024 rund 4,5 Milliarden Euro2Handelsvolumen des Iran mit den USA und der EU bis 2024 – Statista 🌐 https://de.statista.com/statistik/daten/studie/858898/umfrage/warenhandel-des-iran-mit-den-usa-und-der-eu/ . Deutschland exportiert vor allem Maschinen, pharmazeutische Erzeugnisse und Chemikalien in den Iran, während österreichische Exporte hauptsächlich aus Pharmazeutika und Maschinen bestehen3Waren im Wert von 241 Millionen Euro in den Iran exportiert 🌐 https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/04/PD24_157_51.html .
Der Handel mit den USA ist minimal und beträgt nur etwa 97 Millionen Euro jährlich4Handelsvolumen des Iran mit den USA und der EU bis 2024 – Statista 🌐 https://de.statista.com/statistik/daten/studie/858898/umfrage/warenhandel-des-iran-mit-den-usa-und-der-eu/ . Dies zeigt die Wirksamkeit der US-Sanktionen, die besonders strikt durchgesetzt werden.
Auswirkungen der Sanktionen auf Irans Kriegskasse
Die Sanktionen haben erhebliche Auswirkungen auf die iranische Wirtschaft, aber sie verhindern nicht vollständig die Finanzierung regionaler Aktivitäten. Irans Wirtschaft schwächelt unter dem Sanktionsdruck – die Inflationsrate liegt bei über 30 Prozent, und der Rial hat stark an Wert verloren5Sanktionen haben den Iran über Jahre verstümmelt – für Putin sollte das eine Warnung sein 🌐 https://www.fr.de/wirtschaft/wirtschaft-russland-ukraine-krieg-sanktionen-iran-iranische-zr-93050525.html .
Dennoch generiert der Iran weiterhin erhebliche Einnahmen durch Ölexporte, hauptsächlich nach China. China kauft etwa 90 Prozent der iranischen Ölexporte und umgeht dabei die Sanktionen durch ein ausgeklügeltes System aus „Teekanne“-Raffinerien und Schattentankern6China verwendet ‚Teekanne‘ Raffinerien und Ghost -Tanker, um uns iranische Öl-Sanktionen zu umgehen 🌐 https://www.cryptopolitan.com/de/china-dodges-u-s-iran-oil-sanctions/ . Chinas iranische Ölimporte erreichten im März 2025 einen Höchststand von 1,91 Millionen Barrel pro Tag7Chinas iranische Ölimporte stiegen im März auf 1,91 Millionen Barrel pro Tag 🌐 https://www.agenzianova.com/de/news/Die-iranischen-%C3%96limporte-nach-China-stiegen-im-M%C3%A4rz-auf-191-Millionen-Barrel-pro-Tag/ .
Iran exportiert auch erhebliche Mengen Erdgas, besonders in die Türkei. Die Gasexporte in die Türkei stiegen 2024 um 30 Prozent auf über 5,58 Milliarden Kubikmeter8Iran reports 30% surge in gas exports to Turkey 🌐 https://www.tehrantimes.com/news/511742/Iran-reports-30-surge-in-gas-exports-to-Turkey . Paradoxerweise exportiert Iran Gas trotz eigener Energieengpässe, da die Exporterlöse die subventionierten Inlandspreise bei weitem übersteigen9Iran’s energy exports rise as domestic grid falters 🌐 https://www.iranintl.com/en/202505222460 .
Wer füllt Irans Kriegskasse auf?
Iran verfügt über ein komplexes Finanzierungsnetzwerk, das sowohl staatliche als auch nicht-staatliche Akteure umfasst:
Hauptfinanzierungsquellen:
China als Hauptabnehmer: China ist der bei weitem wichtigste Financier der iranischen Staatsfinanzen. Das 25-jährige Kooperationsabkommen zwischen Iran und China umfasst Investitionen von bis zu 400 Milliarden Dollar10China und Iran trotzen US-Sanktionen: Neue Eisenbahnverbindung revolutioniert den Handel 🌐 https://www.kettner-edelmetalle.de/news/china-und-iran-trotzen-us-sanktionen-neue-eisenbahnverbindung-revolutioniert-den-handel-27-05-2025 . Der Iran ist Chinas drittgrößter Öllieferant und eine neue Eisenbahnverbindung reduziert die Transportzeit von Shanghai nach Teheran auf nur 15 Tage11China und Iran trotzen US-Sanktionen: Neue Eisenbahnverbindung revolutioniert den Handel 🌐 https://www.kettner-edelmetalle.de/news/china-und-iran-trotzen-us-sanktionen-neue-eisenbahnverbindung-revolutioniert-den-handel-27-05-2025 .
Schattenbankensystem: Die USA sanktionierten 2024 ein Netzwerk von 22 Unternehmen in Hongkong, den VAE und der Türkei, die als „Schattenbanken“ für iranische Ölverkäufe fungierten12USA verhängen Sanktionen gegen Schattenbanken-Netzwerk des Iran 🌐 https://de.investing.com/news/politics-news/usa-verhangen-sanktionen-gegen-schattenbankennetzwerk-des-iran-93CH-3060257 . Diese Netzwerke ermöglichen es dem Iran, Hunderte Millionen Dollar an Öleinnahmen zu verschleiern und internationale Sanktionen zu umgehen.
Russische Kooperation: Russland zahlt für iranische Waffen mit Bargeld und Technologie. Berichten zufolge flog Russland 140 Millionen Euro in bar nach Teheran als Bezahlung für Drohnenlieferungen13Ukraine-Krieg: Putin ließ 140 Mio. Euro Bargeld für Drohnen in den Iran fliegen 🌐 https://www.bild.de/politik/ausland/politik-ausland/ukraine-krieg-putin-liess-140-mio-euro-bargeld-fuer-drohnen-in-den-iran-fliegen-81894482.bild.html . Russland liefert im Gegenzug Cyber-Waffen und militärische Technologie an den Iran14Cyber-Waffen gegen Drohnen: Reger Handel zwischen Moskau und Teheran 🌐 https://www.fr.de/politik/ukraine-krieg-russland-iran-cyberwaffen-shahed-drohnen-handel-teheran-moskau-news-aktuell-92176932.html .
Finanzierung von Proxy-Gruppen:
Iran unterstützt verschiedene bewaffnete Gruppen in der Region mit erheblichen Geldmitteln:
• Hamas: Erhielt zwischen 2014 und 2020 mindestens 154 Millionen Dollar, mit bis zu 30 Millionen Dollar monatlich15Dokumente belegen Iran Finanzierung der Hamas 🌐 https://www.mena-watch.com/dokumente-belegen-iran-finanzierung-der-hamas/
• Hisbollah: Wird seit den 1980er Jahren mit 100-200 Millionen Dollar jährlich unterstützt16Die politischen Beziehungen zwischen Syrien, Iran und Libanon 🌐 https://www.bundestag.de/resource/blob/415000/2e4385c963876fa17dba9966ec901428/wd-2-217-06-pdf-data.pdf
• Islamischer Dschihad: Erhält schätzungsweise 70 Millionen Dollar pro Jahr17Geldgeber des Islamischen Dschihad: Die Strippenzieher aus Teheran 🌐 https://taz.de/Geldgeber-des-Islamischen-Dschihad/!5870475/
• Huthi-Rebellen: Finanzierungsvolumen unbekannt, aber substanziell18Wie und warum der Iran Feinde des Westens unterstützt 🌐 https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/nahost-konflikt-wie-und-warum-der-iran-feinde-des-westens-unterst%C3%BCtzt
Sanktionsumgehung:
Iran nutzt ein ausgeklügeltes System zur Sanktionsumgehung: Die Islamische Republik lebt teilweise „vom Schmuggel“19Ein Staat lebt vom Schmuggel 🌐 https://iranjournal.org/wirtschaft/ein-staat-lebt-vom-schmuggel , wobei Waren im Wert von 25 Milliarden Dollar jährlich geschmuggelt werden – das entspricht der Hälfte des iranischen Budgets20Ein Staat lebt vom Schmuggel 🌐 https://iranjournal.org/wirtschaft/ein-staat-lebt-vom-schmuggel .
Die Vereinigten Arabischen Emirate spielen eine Schlüsselrolle als Reexport-Hub, über den 21 Milliarden Dollar an Waren nach Iran gelangen21Wirtschaftsausblick Iran 🌐 https://www.gtai.de/de/trade/iran-wirtschaft/wirtschaftsausblick . Malaysia fungiert als Tarnland für iranische Ölexporte nach China – 60 Prozent des iranischen Öls werden über malaysische Vermittler verkauft22Iran verkauft Erdöl mit hohem Rabatt an China 🌐 https://iranjournal.org/news/iran-verkauft-erdoel-mit-hohem-rabatt-an-china .
Die westlichen Sanktionen haben den Iran wirtschaftlich erheblich geschwächt, aber nicht vollständig isoliert. China ist der wichtigste Financier der iranischen Staatsfinanzen und ermöglicht es dem Iran, seine regionale Machtprojektion aufrechtzuerhalten. Der Iran nutzt ein komplexes Netzwerk aus Schattenbankensystem, Schmuggelrouten und Proxy-Finanzierung, um sowohl seine eigene Wirtschaft als auch die Unterstützung regionaler Verbündeter zu finanzieren.
Während der direkte Handel mit dem Westen minimal ist, verfügt der Iran über ausreichende alternative Finanzierungsquellen, um seine „Kriegskasse“ zu füllen. Die Sanktionen haben die Kosten für diese Aktivitäten erhöht, aber sie nicht vollständig unterbunden.