Ich schon wieder. Schon wieder mit einem hoffnungslosen Fall. Dem Verbot von Schleppnetzen. Du dachtest, die gäbe nur noch bis 2023? Dachte ich auch. Das war der Plan. Die deutsche und die europäische Politik haben mal wieder mehr auf die Fischerei-Lobby gehört als auf Umweltschütze*innen und Schleppnetz-Megatrawler hinten rum im kleinen Kämmerlein doch wieder erlaubt.
Einer GEOMAR-Studie zufolge findet innerhalb von Meeresschutzgebieten (Marine Protected Areas, MPAs) eine höhere Intensität an Schleppnetzfischerei stattfindet als außerhalb von MPAs. Bekloppt, oder nicht? Aber nicht verwunderlich. Sind die Fanggebiete überfischt, fischt man eben dort,wo noch Fische zu holen sind. In Schutzzonen. Und mal ehrlich, wer will schon die Umwelt schützen, Lebensräume erhalten, den Meeren eine Verschnaufpause gönnen? Das kostet am End noch was. Nein, nein. Die Fischerei-Industrie ist auf maximalen Profit aus. Ohne Rücksicht auf Verluste und ohne Berücksichtigung der Interessen der Tiere hat man das geplante Verbot von Schleppnetzen auf 2030 vertagen lassen. Das ist wie mit Kohleausstieg hierzulande. Einfach traurig.
Das große Problem an dieser Fangmethode: Die Netze der Supertrawler, die praktisch 100% des Fisches und der Meeresfrüchte „ernten“ von dem, was auf unseren Tellern landet, sind 600 Meter lang und 200 Meter breit. Ja, richtig, du hast dich nicht verlesen. Die Netze sind dreimal so breit wie ein Fußballfeld und sechsmal so lang. Das ist ein Netz mit einer Fläche von sage und schreibe 3 x 6 = 18 Fußballfeldern. Die Dinger wiegen viele Tonnen. Damit wir mal alle wissen, wovon wir reden, habe ich mir ein Foto vom Deutschen Institut geborgt.
Bildquelle: https://www.stiftung-meeresschutz.org/themen/fischerei/supertrawler/
Um die Dimensionen nochmal einschätzen zu können, die schwimmende Todesfabrik ist so gut wie 100 Meter lang, Sie tötet auch Unterwasser. Auf 200 Metern Breite wird der gesamte Meeresgrund zerstört und alles eingeholt, das sich im 120.000 Quadratmeter großen Netz verfängt. Beifang und Überfischung lassen grüßen. Die Tages“produktion“ von Fish, der direkt an Bord verarbeitet wird, beträgt 100 Tonnen. Das sind Mengen, die für das menschliche Gehirn gar nicht mehr greifbar sind. Wie viele leidende, fühlende Lebewesen das sind, die nicht einmal betäubt und dann zügig getötet werden. Wer die qualvollen Stunden im Netz überlebt und nicht zerdrückt wird, erleidet auf dem Förderband einen qualvollen Erstickungstot oder erliegt den „Verletzungen“, die beim Filetieren der Fische naturgemäß entstehen.
Warum ich so drauf rumreite, wie schrecklich diese asiatischen, russischen und amerikanischen Supertrawler sind? Weil es eben kein russischer, asiatischer oder amerikanischer Supertrawler ist. Das Teil ist die deutsche Jan Maria, die vor sechs Wochen erstmals in ihren Heimathafen Bremerhaven eingelaufen ist.-Das Teil ist brandneu. Es wird auch nicht im Pazifik alles leer geräumt, sondern wir machen mit Nord- und Ostsee die eigenen Meere vor der Haustür kaputt. „Heute ist kein guter Tag auf dem Weg zu einer nachhaltigen gemeinsamen europäischen Fischereipolitik“, sagt der Biologe Ulrich Karlowski von der Deutschen Stiftung Meeresschutz. „Supertrawler sind Fischereimonster. Mit ihren gigantischen Netzen plündern sie die Meere in unvorstellbarer Weise. Sie sind die Speerspitze internationaler Fischerei-Großkonzerne. Sie stehen für eine maximale Ausbeutung und Vernichtung von Fischbeständen.“
Die Jan Maria wird m Nordatlantik mit Grundschleppnetzen hauptsächlich nach Kabeljau, Seelachs, dem bedrohten Heilbutt sowie nach Garnelen fischen. Bedrohte Tierarten abfischen ist halt ungefähr das bekloppteste und kurzsichtigste, was sich die Industrie hat ausdenken können. Und das tut sie denn auch. Die Jan Maria ist heute bereits am Fischen. Wie hunderte und tausende andere Boote ebenfalls.
Bildquelle: https://www.vesselfinder.com/de/?imo=9917397
Es wirkt wie der letzte Aufschrei der Fischer*innen vor dem sicheren eigenen Untergang. Ich kann es mir bildhaft vorstellen, wie die Fischerei-Lobby an der Hotelbar sitzt und die Gedanken kreisen lässt…
Das Schiff wird 2024 fertig und muss bis 2030 rentabel geworden sein. Das ist sportlich. Als erstes kaufen wir den Schiffsdiesel quasi steuerbefreit von der EU. Dann machen wir Jagt auf alles, was wir finden können. Je bedrohter, desto besser. Kann man teurer verkaufen. Und wir folgen den Walen. Wo die sind, gibt’s immer was zu holen. Passt nur auf die Netze auf, die sind nicht für den Walfang gemacht. Die EU verlängert die Zulassung bestimmt bis 2040. Danach gehen wir in Rente. Von unseren vegan lebenden Kindern will keines die Firma haben. Sehen wir den Tatsachen ins Auge. Ab 2050 gibt es mehr Plastikmüll im Meer als Fische. Was willst du da noch im großen Stil fangen?
Hört sich an wie ein schlechter Krimi. Ist halt nur leider die Regel. Es gibt quasi keine Kontrollen auf hoher See. Sea Sheperd dokumentierten letztes Jahr bereits, wie mehrere Supertrawler direkt auf Walschulen zusteuerten. Die Fischer waren auf Krill aus. Die Hauptnahrungsquelle der Wale. Ein Artikel der Stanford University berichtet über gleich vier große Fangschiffe, die ihre Netze auf der Suche nach Krill durch eine Riesenschule von über 1.000 Finnwalen schleppten.
Bildquelle: https://sea-shepherd.de/news/supertrawler-schleppen-netze-durch-walschule/
Nicht einmal in Europa gibt es einen wirksamen Kontrollmechanismus. Kameras? Hab ich schon mal von gehört. Sind Pflicht ab – ich glaube – knapp 20 Meter Schiffslänge. Aber die, also falls und wenn sie überhaupt mal funktionieren, müsste sich noch jemand dafür interessieren. Und wer soll das sein? Behörden und Politik sicher nicht. Die haben ja gerade alle Gesetzesvorhaben so gedreht, dass der neue deutsche Supertrawler auf Jagd gehen und dabei Hektar für Hektar alles Leben auf dem Meeresgrund und im Wasser für immer zerstören kann. Vom Heilbutt über den Schweinswal bis zur Koralle ist alles Leben verdammt zu einem langsamen, sehr langen qualvollen Tod
Die einzigen Menschen, die das Leid beenden können, sind wir, die Verbraucher. Wenn wir keinen Fisch kaufen, dann machen Supertrawler keinen Sinn mehr.
Zu wissen, wo unser Essen herkommt, ist manchmal erschreckend. Aber so ist das eben, wenn der Mensch seine Finger im Spiel hat. Dann wird für die Natur alles scheiße. Erinnert mich etwas an die Geschichte mit den Hühnern (nachzulesen hier) Und die mit den Schweinen (nachzulesen hier). Man weiß so vieles gar nicht. Aber wie heißt es so schön, dafür hast du ja jetzt mich. Was du damit machst, ist deine Sache. Falls du die message raustragen willst, habe ich genau richtige für dich. Ein T-Shirt mit dem Motiv durch Fischerei zerstörter Lebens(t)räume. Wie jedes meiner Motive hat auch dieses eine Geschichte, die du jetzt kennst.
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