Eines meiner Lieblingsthemen. Ja, ich kiffe. Und das auch noch auf Rezept mit Frei-Haus-Lieferung durch meine Apotheke. Was sich nach dem Traum eines jeden Kiffers anhört, hat aber einen fundierten medizinischen Hintergrund.
Vor dieser Therapieform plagten mich ununterbrochene Faszikulationen (Muskelzuckungen) am ganzen Körper, vor Allem an den Extremitäten, am Bauch und der Schulter. Nachts gesellten sich mindestens ein, mitunter auch mehrfache heftigste Krämpfe zumeist in den Beinen und im Hals und Unterkiefer dazu. Ob ständige Unruhe und Schlaflosigkeit eine Folge dessen waren oder wie in der Schulmedizin angenommen eigene Symptome, sei mal dahingestellt.
Tatsache ist, dass selbst die von bösen Nebenwirkungen begleitete Mischung aus Katadolon (Muskelrelaxanz), Apydan (Antiepileptikum), Zopiclon (nicht unbedingt ein schwaches Schlafmittel, ähnlich Benzos) und allerhand verschiedenster Schmerzmittel nur eine teilweise und auf sehr kurze Zeit begrenzte Abhilfe schaffen konnten. Wir reden hier von zwei bis maximal vier Stunden – bei voller Dröhnung des synthetischen Giftcocktails.
Im Gegensatz dazu reichen mir 200-500 mg Cannabis am Abend aus, um alle genannten Beschwerden überhaupt nicht erst aufkommen zu lassen. Das entspricht gerade mal einem einzigen Joint über den ganzen Tag verteilt. Traurig, dass man da erst selbst draufkommen muss, nachdem man davon auf PubMed in einer amerikanischen Studie davon gelesen hat.
Einziger schulmedizinischer Nachteil: Im Vergleich zu meiner vorherigen Medikation verdient die klassische Pharmaindustrie jetzt nichts mehr an mir.
In diesem Sinne, fröhliches Rauchen. ?
2 Comments
Jens
2 Jahren vorNa was für eine geniale Seite hier!
Wir, der ALS-mobil e.V., haben direkt eine Nachfrage zu diesem Punkt hier.
Im Regelfall ist ja THC als Öl Dronabinol oder als Spray Sativex – hilfreich – verordnet und im Einsatz.
Direkt so wie’s „sein sollte“, zum kiffen ergo inhalieren doch eher selten, spätestens mit der NIV Beatmung….. Selten, aber doch praktiziert.
Demzufolge fehlen uns zumindest, Erfahrungswerte ala Sorte? Verdampfungstemperatur? Wirkung Temperaturabhängig? … und so weiter.
Kannst du & magst du da weiterhelfen? Direkt oder als Blogbeitrag ( den ja die Pflegekraft tippen kann 😉 )
Ansonsten noch kurz die Frage: 20 Sorten Alkohol? 🙂
liebe Grüße aus Berlin von uns & extra Gruß vom Admin – selbst PFK
Patrick
2 Jahren vorHallo Jens,
na, das is ja n Ding. Hoher Besuch auf meinem Blog. Wie cool, freut mich.
In der Tat. Über Dronabinol und Co. hatte ich vorher so einiges gelesen, aber keine eigenen Erfahrungen sammeln können. Die Dosierung scheint mir nicht so ganz trivial zu sein. Verträglichkeit auch nicht zwangsläufig gut. Was man vom klassischen „Kiffen“ alles nicht behaupten kann. Die einzige Nebenwirkung ist, dass ich zur Freude aller mehr esse.
Was die Sorten angeht und wie man eine entsprechende Verordnung ausstellen muss, würde ich tatsächlich in einen eigenen Artikel packen. Ich denke, da könnte einiges an Informationen zusammenkommen. Auch was die Rauchtechnik als solches angeht war ich gezwungen, die Methodik zu ändern. Ich schaffe es selbst mit dem (aktiv ventilierenden) Volcano nicht mehr, zu rauchen. Also haben wir mal wieder PEG Überleitungssysteme, die mir eine Freundin aus Restbeständen geschenkt hat und Pumpensets von ebay… eine „Cannabis NIV Injection“ gebaut. Was ein cooler Titel. Für den Artikel.
Temperatur ist tatsächlich abhängig davon, welche Wirkung ich erzielen will. Und von der körpereigenen Resistenz vermutlich. Soll glaube ich so ab 160 Grad anfangen, eine Wirkung zu entfalten, empfohlen werden maximal 180 Grad, falls ich mich recht erinnere. Ich rauche bei 200 Grad, weil sich der Geschmack viel mehr hervorhebt und ich den Eindruck habe, dass ich weniger rauchen muss für die gleiche Wirkung.
Alles Weitere folgt in Kürze. Muss meine Unterlagen von damals mal rauskramen und beim Arzt nach der Verordnunge fragen. Die ging direkt zur Kasse und liegt mir aktuell nicht vor. Wäre aber sicherlich für den einen oder anderen hilfreich.
Bis spätestens dahin,
liebe Grüße
Patrick