Dieser Artikel ist Teil einer Beitragsreihe.

Spannendes Thema. Denn ohne guten Schlaf bin ich zu nix zu gebrauchen. Das ist ungefähr so, wie die eiserne Regel, mich vor meinem zweiten Kaffee am Morgen nicht anzusprechen.

Zwar kam ich früher schon problemlos damit zurecht, um 2 ins Bett zu gehen und um 5 Uhr morgens wieder aufzustehen, um noch fix 10 km zu laufen… bevor ich um 8 Uhr im Büro am Schreibtisch saß. Aber das setzt viel Disziplin und guten Schlaf voraus. Zwei Dinge, in denen ich schon mal besser war. Das, und noch ein paar andere mögliche Ursachen für unsere aktuellen Schwierigkeiten beim Maskenwechsel fallen mir da noch ein, wenn ich die Schuld an der Misere wie üblich bei mir zuerst suche.

Folgende mögliche Gründe kann ich für meinen Teil erkennen:

  • Mir fehlt grad total die Geduld, für die man mich normalerweise so außerordentlich lobt, weil es grad auf vielen Ebenen nicht läuft mit meinem Pflegedienst. Heute schon wieder das beste Beispiel. Wie war das doch gleich? Was haben mir Geschäftsführung und Pflegedienstleitung mehrfach versprochen? Neue Mitarbeiter*innen bekommen künftig eine richtige Einarbeitung. So hat man es mir gesagt. Macht ja auch Sinn bei einer 24-Stunden-Versorgung. Aber wie jedes Mal arbeiten wir hier nach dem Prinzip „learning by doing“.

    Einen Nachmittag vorbei schauen, ob es passen würde. Falls ja, sollen mindestens ein Einarbeitungstag vereinbart werden und ein Nachtdienst, den man zu zweit absolviert. Und dann werden die Leute doch wieder ohne Einarbeitung auf mich losgelassen. Nicht falsch verstehen, das klappt schon, ist nur nicht das, was wir aus gutem Grund vereinbart haben. Stichwort: Panikattacke.

    Edit: Der erste Tag mit meiner neuen Pflegerin war klasse. Mit den Masken hat alles mustergültig geklappt. Ich habe das erste Mal seit fast einer Woche sorgenfrei geschlafen. Ohne Benzos und glatte drei Stunden am Stück. Meine liebe Pflegerin hat sogar Kollegen angerufen, um zu fragen, ob sie mich nicht lagern sollte. Die Antwort war wohl sinngemäß „Lass ihn unbedingt schlafen, wenn er endlich mal schlafen kann.“.

    Was soll ich sagen? Eigentlich kann ich die nächsten Sätze alle streichen und dafür schreiben „Besorg dir PflegerInnen, die mit deiner Maske zurecht kommen und die Schuld, wenn sie was nicht hingekommen, nicht beim Patienten suchen.“.

  • Ich habe seit Tagen nicht richtig geschlafen. Die einen Pfleger*innen beschweren sich bei jedem Lagern, ich sei zu früh dran (geht’s noch?) und drehen mir den Hahn zu, sobald ich etwas sagen möchte. Soll heißen, ziehen die Maske so fest, dass ich weder triggern noch Alarm auslösen kann. Wobei der Alarm eh nichts bringt, wenn der/die Pfleger*in nicht kommt.

    Die nächsten schaffen es nicht, meine Maske zusammen zu bauen. Was selbstverständlich immer erst festgestellt wird, wenn die vorherige Maske bereits abgenommen wurde.

    Oder sie schaffen gar nicht, die Maske überhaupt gerade und nicht schief oder grundverkehrt herum aufzusetzen.

    Oder mich nachts zu drehen, ohne meinen Kopf so weit fallen zu lassen, dass die Maske komplett runter fällt. An dieser Stelle möchte ich nicht weiter schreiben, weil eigentlich jeder Punkt für sich schon ein Krisengespräch rechtfertigen würde und ich ehrlich gesagt noch nicht weiß, wie ich mit einigen Dingen umgehen soll.

  • Meine Haare sind zu lang. Nächste Woche kommt mein Friseur und schneidet sie ab. Nicht, weil ich das unbedingt möchte. Sondern um der Ausrede, meine Haare seien Schuld, den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Und doch gibt es wiederum einige Pfleger*innen, die damit überhaupt keinen Stress haben. Die sind nur leider gerade alle im Urlaub, haben aktuell keinen Dienst bei mir oder sind gar keine Pfleger*innen von mir sondern Freunde.

Und da kriege ich halt echt das kalte Kotzen, wenn sich meine Freunde einmal zeigen lassen wie es geht und ab dann immer hinbringen, aber jemand vom Intensivpflegedienst fünfmal hintereinander meinen Kopf fallen lässt bis ich entnervt aufgebe. Letztens erst wieder nur drei Stunden geschlafen, nur deshalb.

Wenn das nur „Alles“ wäre.