Das ist aber nicht der Beitrag, von dem ich in großen Tönen geredet habe. Korrekt. Ich arbeite gerade an einem Beitrag, der als Kommentar zu meinem Antrag auf Kostenübernahme bei Mitnahme des eigenen Pflegedienstes ins Krankenhaus angefangen hat. Wie so oft, wenn ich in meinem Schreib-Tunnel bin, kam mir beim Schreiben eine Idee nach der anderen. Und so landeten die gut 5.000 Wörter der vergangenen 48 Stunden in dem Buch, an dem ich schreibe.

Doch obwohl ich in meinem Buch viel mehr Prosa schreibe und es mitunter mehr Wirtschaftskrimi mit Mord und ohne Totschlag ist, so möchte ich davon dennoch einen kleinen Teil in meinen Blog schreiben. Als Vorgeschmack auf das, was kommt. Ein Teaser, wenn du so willst. Und der Teil mit der Ablehnung meines Antrags durch die AOK ist aktueller denn je. Das geht jetzt dann erst richtig los. Also muss das irgendwie in mein Tagebuch. Wenn mich meine Klagen gegen die AOK, die Schadenersatzklage gegen Mitarbeitende der AOK und eine Grundrechtsklage gegen mE gesetzeswidrige Gesetze nicht bewegen und ins Tagebuch müssen, was dann? Um die Wartezeit zu überbrücken, habe ich diesen kleinen Beitrag geschrieben. Doch irgendwie sind daraus ebenfalls gut 4.500 Wörter geworden.

Schicksal. Moment. Dein Schicksal oder mein Schicksal? Unser beider Schicksal? Glaubst du an Schicksal? Oder ist Schicksal nur, sich zufällig in dem Universum zu befinden, in dem genau das passiert, woran gerade beide gedacht haben? Nach der Inflationstheorie möglich, dass das passiert. Und gleichzeitig zwingend, dass das passiert. Der Theorie zufolge gibt es auch ein Universum, in dem die AOK alle Anträge gleich bewilligt. Kaum vorstellbar, aber so ist das eben mit der Unendlichkeit. Eine Idee, die der Mensch nicht begreifen kann. Okay, ich höre schon auf, das hier ist ja kein Kurs über Quantenphysik.

Nun, um ehrlich zu sein, je mehr ich über die Klagen nachdenke und je mehr ich darüber schreibe, desto mehr langweilt mich das ganze Thema. Ist echt krass, mit Prozesskosten trage ich ein ordentlich sechsstelliges Risiko. Und es langweilt, oder besser, es frustriert mich. Interessiert mich nicht. Und nichts anderes. Die Gesetzeslage ist scheiße. Die Mitarbeitenden der AOK, mit denen ich zu tun habe, zeigen null Integrität. Eine Eigenschaft, die mir wichtiger als Loyalität ist. Sagen dir den einen Tag, wie sehr sie auf deiner Seite sind, wie gut alles ist und wie toll du doch dein Leben meisterst. Schicken dir am nächsten Tag ein Einschreiben, in dem steht, dass nach intensiver vierwöchiger Besprechung eine Lücke im Gesetz gefunden wurde in der steht, du müsstest die 50.000,- € Pflegekosten für die Zeit im Krankenhaus doch selbst zahlen. Nicht in einer Zeile ein Funken von Mitgefühl. Im anschließenden E-Mail-Verkehr kein einziges Wort darüber. Außer in der Ablehnung des zweiten Antrags. Die fängt an mit „haben wir Ihnen doch schon gesagt“.

Das doch scheiße. Funktioniert so unser Gesundheitssystem? Funktioniert so meine eigene Krankenkasse, der ich Monat für Monat, Jahr für Jahr, den gesetzlichen Höchstsatz zahle? Trotz 90% Schwerbehinderung nehme ich nicht meine Berufsunfähigkeitsversicherung in Anspruch, sondern bin weiter für meine alte Firma tätig. Und zahle dementsprechend mehr Einkommensteuer als die meisten brutto verdienen, bin so gesehen des Finanzamts Liebling. Ich zahle auch den höchsten Krankenkassen- und Pflegekassenbeitrag, den man überhaupt bezahlen kann. Über eintausend Euro im Monat kostet mich das. Glaubste nicht?

Ich war sozusagen Krankenkassens Liebling. War. Denn dann wurde ich krank.

Mit stetigem Fortschreiten der Erkrankung stiegen die Kosten benötigter Behandlungen, Hilfsmittel, Pflege. Und damit wurde ich zur Last, so ist mein Gefühl. Ob es die Treppenraupe, der e-Rolli oder sterile Handschuhe sind, alles wird aus Prinzip abgelehnt.  Darf man das so sagen? Darf man das? Ich habe ja schriftliche Belege als Beweis. Das ja nich etwas, das ich mir ausgedacht habe. Auch die Erkrankung habe ich mir ja nicht ausgesucht. Ich kann es gut akzeptieren und besser leben als die meisten „gesunden“ Menschen, die sich jeden Tag ins Büro hetzen für einen stressigen Job, den sie nicht mögen. Ich mag, was ich tue. Um ehrlich zu sein, ich mag eine ganze Menge von dem, was ich heute mache, lieber als früher. Natur- und Artenschutz, da rein fließen, ja, ich weiß gar nicht, wie viel da rein fließt. Nach Ausgaben für Windeln und so einen Scheiß der größte Brocken. Vierstellig, pro Monat. Schluss jetzt mit der Selbstbeweihräucherung. Aber ich hab es mir gottverdammt ja nicht ausgesucht, dass ich eine 1:1 Betreuung brauche. Scheiß egal, wo ich bin. Daheim, in der Klinik oder im Rettungswagen auf dem Weg dorthin.

Es gibt echt schönere Dinge, als niemals alleine zu sein. Wenn du keinen Sex mehr hast, nicht, weil es am Partner fehlt. Nein, ganz im Gegenteil. Weil immer eine Person zu viel dabei ist und so keine Stimmung aufkommen kann. Klar, liebe AOK, wenn sogar beim Sex eine Pflegekraft bei dir ist und deshalb keine Frau mehr mit dir Sex haben möchte, dann kann man guten Gewissens annehmen, dass tatsächlich eine 1:1 Versorgung notwendig ist, auch bei einem vierwöchigen Klinikaufenthalt. Vielleicht hätte ich das schreiben sollen bei deren dämlichen (weil wie sich vier Wochen nach Antragstellung herausstellen sollte irrelevanten) Fragebogen. Ist das nötig? Nein, liebe AOK, ich finds nur total toll, wenn mir beim Sex immer ein Pfleger über die Schulter schaut, was total stresst und weshalb mich keine Frau mehr vögeln will. Bilde ich mir wahrscheinlich nur ein. Den Eindruck hab ich zumindest, wenn ich Schreiben der Kasse lese. Ob 1:1 wirklich nötig sei. Wozu hat denn euer eigener Gutachter vom Medizinischen Dienst genau das festgestellt? Man wundert sich.

Ich finde das echt bitter. Ich hätte allen Grund wütend oder sauer zu sein. Aber dafür habe ich keine Kraft. Worüber ich ganz froh bin. Es ist es nicht wert, kostbare Zeit dafür zu verschwenden. Denn… Es gibt immer was zu tun. Es kommt nur darauf an, mit welchen Themen du dich beschäftigst. Und ich, ich habe offenbar einen Faible für schwierige Fälle, die kein Ende in Sicht haben. Natur- und Artenschutz. Bestes Beispiel, wieder.

PETA Deutschland besteht seit 30 Jahren. Wird oft belächelt, weil es „zu unrealistisch“ und „zu radikal“ sei. Ich würde sagen, das ist eine Frage des Standpunkts. Bin ich aufgeklärt, ehrlich, sehe ich den Tatsachen ins Auge und bin ich bereit, die Konsequenzen aufrichtig zu tragen? Dann erscheinen die Forderungen in einem ganz anderen Licht.

Ich möchte einen kleinen Test mit dir machen. Macht natürlich nur Sinn, wenn du ehrlich zu dir selbst bist. Ich habe mich vier Jahrzehnte lang selbst belogen und mir selbst eingeredet, ich würde Fleisch essen, das aus glücklicher Haltung stammt. Und aus einer Schlachtung, bei der auf Tierwohl geachtet wird. Heute, wenn ich das Ausspreche, dann merke ich selber, was für einen Blödsinn ich rede. Das Wort „Haltung“ schließt das Wort „glücklich“ aus. Das Wort „Schlachtung“ … You get the idea. Hach, da fallen mir zwei T-Shirts aus meinem Shop ein. Passen wie die Faust aufs Auge. Und wenn ich das hier als Werbung hervorheben muss – muss ich das?

Magst du mir eine riesengroße Freude machen? Dann schau dich in meinem Shop um und bewerte ein paar meiner Sachen. Das hilft dem Verkauf enorm. Und na ja, verkaufen muss ich langsam wirklich was. Non-profit und Bäume schützen und Tiere retten alles cool. Zahle ich aber alles privat. Der Shop selbstist nicht kostendeckend. Also, falls du etwas kaufen möchtest, da sag ich nicht nein und der Regenwald in Peru freut sich. Denn jeder verkaufte Artikel finanziert direkt den Kauf und den dauerhaften Schutz eines Quadratmeters Regenwaldes in Peru.

Sogar eine kleine Grußkarte für paar Euro ist nachhaltig produziert und konserviert einen Quadratmeter unseres Regenwalds.

Wilderness International, denen wir im letzten Jahr bereits 7.554 € zum Schutz unseres kanadischen Regenwaldes gespendet haben, kümmern sich um alles, vom notariell beglaubigten Kauf über lokale Aufklärungsarbeit in Sachen Natur- und Artenschutz, bis hin zum Schutz durch örtliche Ranger. Tolles Team. Ach Mist, denen muss ich auch noch antworten. Wollte ich machen, mir fehlten etliche Zahlen. Dann kam ich ins Krankenhaus. Und dann kam ich wieder ins Krankenhaus, da war ich kaum ein Wochenende zuhause. Und nachdem ich wieder zu Hause war, richtig, kam ich wieder ins Krankenhaus. Was für ein verkacktes Leben. Genug gejammert. Rein da. Los, shoppen, jetzt. Gibt auch Sachen, die man tatsächlich im Alltag tragen kann.

Heute sehe ich klar. Und denke klar. Sehe den Tatsachen ins Auge. Es kann niemand bestreiten, dass in der Currywurst ein zerwolftes fühlendes Lebewesen steckt. Welcher Höhlenmensch ist überhaupt auf so eine barbarische Idee gekommen? Gab es damals schon Nazis?

Aber vor zehn Jahren, da hab ich das Steak auf den Grill geworfen und allen stolz erzählt, dieses Stück feinstes Muskelfleisch stammt von einer glücklichen Kuh. Ja, so war das. Ich bin eigentlich echt nicht doof. Also, eigentlich bin ich wohl vergleichsweise schlau. Trotzdem habe ich über 40 Jahre gebraucht, um zu erkennen oder besser, um mir einzugestehen, dass ich falsch lag. Never underestimate the power of denial. Weiß nicht, was ich dazu mehr sagen soll. Eine andere Erklärung dafür habe ich nicht parat. Ich wollte es halt nicht sehen, weil ich nicht bereit dazu war, mein größenwahnsinniges, egoistisches Verlangen nach Fleisch dem Wohl der Tiere unterzuordnen.

Und bei Eiern vom Bio-Bauernhof hat man mir fairerweise auch nicht gesagt, dass Freilandhühner nie draußen sind, weil sie schwanger in den Nestern bleiben. Die selbstverständlich drinnen sind. Zumal sich die Hühner aus lauter Platzangst und Panik sowieso nicht vom Fleck rühren, wenns nicht unbedingt sein muss. Schläft man eben in den eigenen Fäkalien. Machen die Muttersauen ja auch. Nee, nicht weil sie Schweine sind, sondern weil wir Menschen ihnen den Bewegungsraum geraubt haben. Bevor der Mensch kam, waren Schweine super reinliche Tiere. Ein Schwein würde niemals, wirklich nie im Leben, dort schlafen, wo es uriniert. Das tut es nur, wenn der Mensch es dazu zwingt. Aber hey, waren wir nicht gerade bei Hühnern?

Ja, und viel wichtiger, dass die armen Hennen alle zwei bis drei Tage ein Ei  legen müssen. Sonst werden sie zu Hauskatzenfutter und Hühnersuppe verarbeitet. Tatsache. Die „Produktion“ von tierischem Haustierfutter ist ein Milliardengeschäft. Absurd. Und schwieriges Thema. Doch das habe ich alles erst gelernt, als ich mich jeden Tag intensiv damit beschäftigt habe. Ich mein, wie pervers ist das denn eigentlich? Die Viecher legen in der Natur nicht zwei- bis dreimal die Woche ein Ei, nee, fünf Eier im Jahr. Wenn es vögelt, dass sich die Balken biegen, vielleicht mal zehn. Wahnsinn, wie blind ich wahr, wie blind ich sein wollte.

Ja, ich schätze, so war das damals. Soll heißen, ich habe Verständnis dafür, wenn du mich gleich als Spinner bezeichnest.  Trotzdem würde ich mich freuen, wenn du bis zum Ende liest und dir deine Gedanken dazu machst. Schreib mir deine Gedanken gern mal in die Kommentare. Ich bin tatsächlich gespannt, wie du das siehst.

Gestern habe ich in einer Schlagzeile gelesen, dass Tiere per Gesetz Grundrechte bekommen sollen. Also so Sachen wie Recht auf selbstbestimmtes Leben, oder überhaupt auf Leben, Recht auf Freiheit, solche Dinge eben. Einfach mal sacken lassen. Als kompromissloser Tierschützer bin ich natürlich dafür. Habe ja auch oft genug angeprangert, dass die derzeitige Rechtsprechung noch beschissener ist als RISG und IPReG zusammen. Wir müssen das dringend ändern. Ein auf die Bedürfnisse von Tieren ausgerichtetes Tiergrundgesetz („TGG“) könnte zügig zur Lösung des Problems beitragen.

Doch wollen wir das überhaupt? Das wäre das Ende der „Nutz“tierindustrie. Wenn Tiere weder in Gefangenschaft gehalten, noch ausgebeutet oder getötet werden dürften, klar, damit fällt nicht nur jeglicher Konsum von Fleisch, Wurst, Schinken und ähnlichen Produkten flach. Das zieht einen riesigen Ochsenschwanz nach sich. Man denkt als erstes an Milch und Eier. Aber tierische Erzeugnisse stecken in so vielen Produkten mehr, an die man nicht unbedingt gleich denkt.

Wer denkt bei tierischen Erzeugnissen schon an Zahnpasta, Zigaretten und Kondome? So krass, wo (unnötigerweise) alles tierische Fette, Duftstoffe, was auch immer verarbeitet werden. Duftstoffe und Farbstoffe, da war was. Parfüm basiert nicht selten auf tierischen Extrakten. Und Farben, da möchte ich gar nicht drüber nachdenken. Von Sepia in der Jeans über Schellack in der Wandfarbe bis zum Spinnenblut in den Gummibärchen gibt es wenig, was sich der Mensch nicht zunutze gemacht hätte. Warum? Trivial. Geht es nicht immer ums Geld? Tiere ausbeuten ist, Stand heute, gesetzlich zulässig und billiger als jede andere „Produktions“form. Tierwohl gibt es in der Industrie nicht. Ein Tierwohlgesetz gibt es nicht. Weder in Deutschland, noch in der EU. Was mangels europaweit tätigen Ermittlungsbehörden eh kaum etwas bringt. Da kommen die  Animals‘ Angels jetzt schon nicht hinterher und selbst deutsche Gerichte entscheiden in einer Weise, dass ich mich schäme, ein Mensch zu sein. Schreib ich sicher auch noch was zu.

So. An dem Punkt hebt jetzt so ein Spinner wie ich die Hand und sagt hey, Tiere brauchen Grundrechte. Wenn man nun sagt, das ist zu krass… das würde ja im Umkehrschluss bedeuten, Tiere brauchen keine Grundrechte. Es gibt nun mal kein „ein bisschen schlachten“. Entweder ich darf Tiere töten, um sie zu Zahnpasta, Steak und Kondomen zu verarbeiten, oder ich darf es nicht. Das ist so ein bisschen wie der Tierwohl-Cent. Das ist doch Bullshit, ganz im Ernst. Fühlende Tiere als 5,78 € pro Kilo Hackfleisch zu verkaufen ist schlecht. Aktueller Preis im Münchner V-Markt. Aber für 5,79 € wäre  plötzlich Tierwohl garantiert, das suggeriert denn auch stolz das Tierwohl-Label der Bundesregierung. Und das glaubt man dann auch noch, weil das ist ja das staatliche Gütesiegel. Und wenn wir Vater Staat nicht glauben können, ja, also dann, dann können wir auch die AfD wählen. Natürlich nicht. Das war Sarkasmus. Hier wählt bitte keiner die AfD. Ich mag keine Rechten auf meinem Blog. An einem Artikel zur AfD schreibe und recherchiere ich auch grad. Ein Fass ohne Boden. So krass. Die Welt ist echt sowas von im Arsch. Wir schweifen ab.

Wo fließt der Cent dann eigentlich hin? In bessere Haltungsbestimmungen? Also nicht mehr so richtig scheiße sondern nur ziemlich scheiße. Oder doch in echten Tierschutz, Aufklärungsarbeit und Bildung schon in frühem Kindesalter? Etwas, das nachhaltig etwas bewirken würde. Was sollen da 0,08 Cent pro Burger ändern? Und der Verbraucher ist ja nicht mal dazu bereit, das bisschen mehr zugunsten besserer Haltungsbedingungen auszugeben und probt gleich einen Aufstand. Billigfleisch scheint fest in unserer Kultur verankert.

Der deutsche Bundestag hat im Haushalt 2024 das Landwirtschaftsbudget auf  6,9 Milliarden Euro festgelegt. Das Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung (die sogenannte „Borchert-Kommission“) hat die durch den Tierwohl-Cent benötigten jährlichen Einnahmen auf 3 bis 5 Milliarden beziffert.  Geile Schätzung, aber gut, glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.

Um es noch politischer zu machen, als es jetzt bereits ist und – nur mal, um die Größe (bzw. die „Kleine“) einordnen zu können – dem Auswärtigen Amt zufolge hat Deutschland bisher jährlich 14 Milliarden Euro an Kriegshilfen in die Ukraine investiert. Investiert in den Krieg gegen Russland. Investiert. Investiert. Na dann. Ist eine gute Investition, wenn wir gleichzeitig letztes Jahr 40% mehr russisches Flüssiggas (LNG) in die EU importieren als vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine. Russisches Gas für 5,3 Milliarden Euro, um die Zahl beim Namen zu nennen. Wie viel davon  ausschließlich nach Deutschland geht, dazu finde ich keine validen Zahlen. Spielt in meiner Welt aber keine Rolle. Mitgefangen, mitgehangen. In meiner Welt, nach meinem Verständnis, gibt es kein „ein bisschen Krieg spielen“. Entweder du beteiligst dich am Krieg oder eben nicht. Und Deutschland beteiligt sich nun einmal daran und finanziert beide Seiten. Das ist messbare Tatsache, nicht meine Meinung.

Es ist nicht verwunderlich, dass ich als Pazifist und bekennender Kriegsdienstverweigerer so meine Zweifel habe, ob Kriegshilfen in Höhe von jährlich 14 Milliarden Euro angemessen sind, wenn wir zeitgleich die Gegenseite finanzieren und im eigenen Land keine 3 bis 5 Milliarden übrig haben, mit denen wir laut Bundesregierung das heimische Tierleid beenden könnten. Können wir natürlich nicht, dazu müsste sich die ganze Republik vegan ernähren. Wird nicht passieren. Aber genauso wenig  werden wir den Krieg beenden, indem wir immer mehr Waffen an die Ukraine liefern. Also passt der Vergleich wieder. Und gib dir mal die Dimension. Wir zahlen drei- bis fünfmal so viel aus Steuergeldern für einen Krieg, der nicht einmal unserer ist – okay, darüber mag die Diskussion erlaubt sein – als uns die Tiere wert sind. Dabei ist der Tierwohl-Cent nicht mal eine Steuer, sondern eine produktbezogene Abgabe, die nur  diejenigen zahlen, die bestimmte Sorten Fleisch konsumieren. Verstehe ich sowieso nicht, wieso nur für manche Tierarten. Ist das Leben einer Henne weniger wertvoll als das Leben einer Kuh? Ich wette, das sieht das Huhn anders. Wieso nicht einfach auf alle tierischen Produkte? Wird halt die Schachtel Kippen noch einen Cent teurer. Es trifft ja nicht alle, sondern nur die Konsumenten tierischer Produkte. Wer sich gesund aka vegan ernährt, zahlt nix und spart nebenbei auch noch der Krankenkasse Geld. Messung, nicht meine Meinung. Und was für eine Ironie des Schicksals, dass der Pazifist sich ausgerechnet eine Bundeswehroffizierin zur Lebensgefährtin auserwählt hat. Fiel mir nur grad ein und wollte ich loswerden.

Doch die Lage ist ernst. Die Situation in der „Nutz“tierindustrie ist so schrecklich, dass ich nicht die richtigen Worte finde.

Ich klaue an der Stelle mal ein Bild aus der PETA Deutschland Mediathek. Einfach, weil es dort unzählige solcher Fotos aus deutschen Ställen gibt und niemand sagen kann, die Sauen von seinem Metzger seien glücklich geschlachtet worden. Ja, nee. Habe ich auch immer behauptet, als ich Leberkassemmeln zum Frühstück mit ins Büro gebracht habe. Mein Metzger schlachtet noch selbst. Ja. Schön für ihn. Abgesehen davon, dass die Sau bestimmt total erfreut ist, püriert im Ofenrohr zu landen, kommt die ja trotzdem irgendwo her. Und das schaut in Deutschland halt nun einmal so aus:

Jeder einzelne Tag sieht so aus. Nie anders. Und wenn wir noch etwas weiter in die Vergangenheit reisen, irgendwo wurde die Sau gezeugt. Und da wird es einem schon anders, wenn man sich zu Gemüte führt, was da tatsächlich den deutschen rechtlichen Vorschriften nicht nur entspricht, sondern diese sogar übertrifft. Also, ich habe geheult, als ich die Reportage von Robert Mark Lehmann zu diesem Thema für Mission Erde e.V. gesehen habe. Ich habe geweint beim ersten Mal. Ich habe geweint beim zweiten Mal. Ich habe geweint beim dritten Mal, als ich es mit einer Freundin angeschaut habe. 38 Minuten von 1:50 Stunden haben wir geschafft. Dann mussten wir abbrechen und haben es seitdem nicht weitergeschaut. Zu krass die Bilder. Zu krass die Vorstellung, dass wir Teil dieses Systems sind. Klingt abgedroschen, fad und übertrieben, ja, klar. Aber halt eben nur, weil es leichter ist es als „trifft nicht für mich zu“ abzustempeln als das eigene Handeln zu ändern. Ändert nur alles nichts an den Tatsachen. So schaut es eben aus in einer deutschen Vorzeige-Schweinezucht:

Die volle Reportage, aus der ich die Bilder habe, findest du hier: https://youtu.be/L4XFCuFbiOY

Also, was genau machen wir jetzt mit diesem neuen Wissen? Das ist die Regel. Nicht die Ausnahme. Schweine knabbern und nagen am Stallgitter. Sie haben einen ungeheuren Nestbautrieb. Weil es aber nichts zum Nestbauen gibt, kauen sie ihr Leben lang am einzigen rum, was da ist. Metall. Und an ihren eigenen Kindern. Wenn es eins nicht schafft, direkt nach der Geburt heil aus Mamas Fäkalien zu krabbeln, bevor ihm die Geschwister die Beine brechen oder es aus Langeweile und Stress lebendig verspeisen, dann erspart die Mutter dem Kleinen weiteres Leid. Sie beißt den Kopf des Ferkels ab. Unter diesen normalen Verhältnissen noch das Beste, was dem kleinen fühlenden, denkenden Lebewesen passieren konnte.

Diese Praxis ist Gang und Gäbe. Selbstverständlich widerspricht das dem Tierschutzgesetz. Aber eben nur dem „“Tierschutzgesetz, nicht aber dem „Nutz“Tierschutzgesetz. Nennt man Speziesismus. Unser Landesvater Markus Söder kann das gut demonstrieren. Veröffentlichte er kürzlich ein Video mit ihm auf dem Hundeschlitten und betitelte das Video „Hundeliebe“. Ich sagte schon vor 15 Jahren, dass Söder ein dummer Idiot ist. Das mit dem dumm meine ich wörtlich. Ich glaube, ihm ist nicht bewusst, was er falsch macht und was für Auswirkungen das hat. Tiere zu töten wird zum Kulturgut. Wie der Walfang in so vieler Herren Länder. Die jüngste Negativ-Auszeichnung von PETA wird ihn auch nicht ändern.

Quelle: https://presseportal.peta.de/wegen-tierschutzwidriger-hundeschlittenfahrt-markus-soeder-ist-petas-speziesist-des-monats/

Nicht ändern, ja, anzunehmender weise nicht. Es wurde vor vier Jahren schon einmal als Aprilscherz versucht. Hatte auf Markus keine Wirkung, leider. Witzig war es trotzdem.

Quelle: https://www.peta.de/prominente/markus-soeder-vegan/

Keine Wirkung auf Herrn Söder hat wohl auch die aktuelle Kampagne. Muss sie auch nicht. Es reicht, wenn du über seine Worte nachdenkst und für dich die Konsequenzen ziehst.

Dass Markus Söder kein Tierfreund ist, hat er schon oft bewiesen: So behauptete er in der Vergangenheit unter anderem, dass Fleisch und Wurst in Bayern „quasi Verfassungsrang“ hätten. Zudem sei ein Leben ohne Bratwurst „sinnlos“, Tofu-Wurst und Veggie-Burger seien „sinn- und geschmacklos“. Damit zeigt er eindrücklich, dass ihn das grausame Leid und der unnötige Tod von Schweinen und anderen Tieren herzlich wenig interessieren. Nicht zuletzt positioniert sich Söder auch deutlich für das Töten von Wölfen. So schreibt PETA. Markus, du dummer Depp, schalte dein Hirn ein. Bist alt genug. Tiere sind nicht für dein persönliches Amüsement und auch nicht zum stillen deiner unnatürlichen Fleischeslust da. Schreibe ich in Erwartung der nächsten Unterlassungsklage. Nee, nicht von ihm. Die kam von jemand anderem. Korrigiere, die kamen. Hab gewonnen. Zweimal. Zurück zum Thema. Fleisch und Wurst in die Verfassung, der hat doch nicht mehr alle Tassen im Schrank. Du weißt, ich bin bis auf die Augen gelähmt und schreibe alles mit den Augen. Verdammt nochmal jedes einzelne Wort ist mit Bedacht gewählt. Wenn ich schreibe, Tiere brauchen ein Grundrecht, dann bin ich der Meinung, dass Tiere ein Grundrecht brauchen. Ein Recht auf Leben steht an erster Stelle. Und nicht, dass das Schweineleben schon vor der Geburt scheiße ist bis zum Tod und über den Tod hinaus. Kann man Lebewesen überhaupt noch würdeloser behandeln, als es wir Menschen tun?

So. Nachdem du Leser meines Blogs bist und es bis hier verstanden hast –ansonsten Kommentarzeile unten. Bitte.– bist du offensichtlich schlauer als unser Ministerpräsident. Also, um es mal so zu sagen, nicht alles ist schlecht an Markus. Er hat bestimmt auch seine guten Seiten, zeigt halt in der Öffentlichkeit nur Scheiße. Ist vielleicht eine Berufskrankheit. Bei Lauterbach und allen voran Spahn ist es doch genauso. Die machen mir und anderen Betroffenen doch nicht absichtlich das wenige Leben – mitunter nur Tage – bis zum sicheren Tod unser Leben zur Hölle. Sie sind einfach zu dumm, um die Auswirkungen ihres Handelns zu verstehen. Denn alles andere hieße ja, sie quälten absichtlich Menschen. Was wiederum ein Verstoß gegen das Grundgesetz wäre. Ich hab’s grad echt mit Klagen. Ich sage nicht, dass ich neben zwei sozialrechtlichen Klagen gegen die AOK, einer zivilrechtlichen Schadenersatzklage gegen Mitarbeiter*innen der AOK und einer verfassungsrechtlichen Klage auch noch eine Grundgesetzklage vorbereite, aber vielleicht bereite ich ja auch noch eine Grundgesetzklage vor. Hab ja sonst nichts tun, außer die Welt zu retten. Meine Güte, heute mag ich mich aber selbst.

Schade, dass so viel Geld, das für Natur- und Artenschutz vorgesehen war, jetzt in verkackte Rechtsstreitigkeiten fließt. Ich bin im Moment mit so vielen aus meiner Bubble im Gespräch, es macht mir so Spaß, Ideen zu gestalten, die andere dann für mich umsetzen, um die Welt ein bisschen besser zu machen. Ich würde es ja selbst machen, aber, lange Geschichte. Falls du nicht weißt, wovon ich rede, schau mal in die Bio in meinem Blog. Zwinkersmiley.

Stellen wir uns mal für einen Moment vor, ich sollte die Prozesse gewinnen… und die AOK übernimmt die Kosten des Pflegedienstes im Krankenhaus, rund 53.000,- € dürften es sein – und ich muss quasi nichts zahlen, weil die Gegenseite trägt dann das volle Prozesskostenrisiko, also Gerichtskosten, Anwaltskosten, solche Dinge. Die AOK Bayern zahlt wie geplant meinen Pflegedienst aus. Und ich verlier derweil nur hundert Nervenzellen…

Wäre es moralisch verwerflich zu sagen, wenn die AOK die Kosten übernimmst, dann spende ich die gleiche Summe an Natur- und Artenschutzprojekte und -organisationen? Also, wenn mein Pflegedienst für die Zeit im Krankenhaus 53.000,- € will, um und bei, dann spende ich nochmal 53.000,- €. Ist das Erpressung? Oder kann ich das nicht bringen, ist das zu krass? Ich sage nicht, dass ich vorhabe, 53.000,- € zu spenden. Aber vielleicht hab ich ja vor, 53.000,- € zu spenden weil es mir bei der Streitigkeit halt null ums Geld geht, sondern nur um Gerechtigkeit. Wär das nicht cool? Ich müsste die Kohle allerdings erst auftreiben, also bereite dich mal auf die irrsinnigste Spendenaktion vor, die Facebook je gesehen hat. Zurück zum Ernst der Wahrheit. Hirnzellen kaputt. Spahn, Lauterbach. Söder wird Veganer. Söder sieht Fleisch und Wurst als Grundrecht. Tiere haben keine Grundrechte. Scheiß

Tötungsform, scheiß Haltung, scheiß Aufzucht, scheiß Züchtung, scheiß „Nutz“tierindustrie. Alles scheiße. In der „Nutz“tierindustrie ist einfach alles schlecht. Und die Wurzel allen Übels ist der Mensch. Wäre die Nachfrage nach tierischen Erzeugnissen nicht vorhanden, gäbe es ganz schnell den gesamten Industriezweig nicht mehr. Man muss nicht studiert haben, um den direkten Zusammenhang zu verstehen. Schuld hat nicht die Politik, Schuld hat nicht der Landwirt. Schuld hat einzig und allein der Verbraucher, der tierische Erzeugnisse nachfragt.

Hast du ein Haustier? Einen Hund vielleicht? Gehört er zur Familie, ja? Oder Katzen? Ich mag keine Hauskatzen. Aus Gründen. Aber hier geht es nicht um mich und meine Meinung. Ich lebe vegan, mich brauchst du nicht zu überzeugen. Also, möchtest du dir vorstellen, dass jemand dein Haustier behandelt, wie du es oben auf den Fotos gesehen hast? Nein? A ge, sag bloß, dein Haustier sollte ein Recht auf unversehrtes Leben haben? Ein Grundrecht, sozusagen.

Und wo ziehst du die Grenze? Schon bei deinem Haustier? Bei Hühnern? Schweinen, Rindern? Was ist mit deinem Pferd, mal an meine Reiterfreund*innen gerichtet. Ich brauche mich da nicht ausnehmen, bin in dem Bereich aktiver, als die meisten wissen.-

Es läuft immer auf das Gleiche raus. Der einfachste Weg, ignorieren. Mich selbst anlügen, hab ich jahrelang gemacht. Okay und vieles wusste ich halt auch einfach nicht. Allen Engagements zum Trotz, blieb mir vieles verborgen. Und ganz im Ernst, wer hat  seine Firma vor 15 Jahren schon klimaneutral ausgerichtet? Und trotzdem dachte ich bis vor kurzem, dass Freilandhühner draußen leben. Tun sie halt nicht. War mir nicht bekannt. Zum Glück gibt es diese Ausrede für dich nicht mehr. Du hast ja mich und bekommst alles, was du wissen musst, auf dem Silbertablett serviert.

Bleibt also nur noch bewusst ignorieren und sich weiter selbst belügen, wie ich es vier Jahrzehnte gemacht habe – Mann, ist das scheiße und ich hab echt nen krassen Wiedergutmachungskomplex – oder sich für einen veganen Lebensstil entscheiden. Viele andere Möglichkeiten gibt es nicht. Na ja, du könntest bereits vegan leben. Find ich gut. Danke!

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