Ich gestehe. Ich habe es überlegt. Ich könnte es mir einfach machen. Ist je nicht so, dass ich auf dieses Team nicht schon letztes Jahr eine Lobeshymne abgegeben hätte. Und weißt du was, das mach ich auch. Ich kopiere erst mal den Text von damals und dann schauen wir weiter. Ist nämlich einiges passiert in der Zwischenzeit. Nicht nur Gutes. Aber was die Basics angeht, wieso ich dir heute ausgerechnet diese Truppe vorstellen möchte, ich könnte es heute nicht schöner schreiben als damals.
Erinnerst du dich an unsere Spendenaktion? Ich hab ein wenig Schiss, wie ich das Niveau dieses Jahr nicht halten können könnte. Geiler Satz. Aber korrekt. Nicht werde halten können ginge auch, hat aber eine andere Bedeutung. Egal. Ich könnte verdreifachen statt verdoppeln. Mein letzter Geburtstag, Niveau, Spendenaktion, 7.554 € gespendet an…
Wilderness International
Exakt. Wir kaufen Regenwald. Und zwar richtig alten. Die Bäume sind an die tausend Jahre alt und können locker nochmal so lange leben, wenn wir sie nicht zerstören. Das ist aber nicht alles. Ich habe einen Plan. Wer mich kennt weiß, ich mache keine halben Sachen.
Es gibt eine NGO namens Wilderness International, die haben ein ziemlich durchdachtes Konzept, wie ich finde. Wieso du noch nie davon gehört hast? Das ist genau der springende Punkt. Weil es kein Budget für Werbung gibt. Nur 5 % der Spendengelder fließen in die Verwaltung und 38 % wird für den eigentlichen Landkauf, Beurkundung, Grundbucheintrag und behördlichen Kram aufgewendet. Die überwiegende Mehrheit aber dient der echten Nachhaltigkeitsarbeit, der Zusammenarbeit mit den „locals“, die für den langfristigen Schutz der dortigen Natur sorgen. Es wird in Forschung und in Bildung investiert, was ich persönlich für den Schlüssel zum Erfolg ausmacht. Es bringt doch nachhaltig nichts, irgendwo Regenwald zu kaufen, wenn der dann Palmölplantagen für unser KitKat (von Nestlé übrigens) zum Opfer wird. Der Mensch muss verstehen, wieso gerade diese Wälder so wichtig für uns sind. Ich bin nicht ganz sicher, wie man das berechnen würde, vermutlich eher ein educated guess. Ich halte genau diese Wälder Neben den Ozeanen für das wichtigste Ökosystem unserer Erde. Während es auf dem Meer nicht so eben auf den Punkt gebracht werden kann, ist das beim Regenwald easy. Den sehe ich ja sogar auf Google Maps.
Die Vorkasse-Grundstückskäufe refinanziert Wilderness International durch Spenden. Und hier kommt der coole Teil. Zu jeder Beteiligung gibt’s geokoordinatenreferenzierte Luftbilder und eine Urkunde, die ebenfalls mit exakten Koordinaten verbrieft wird. Ich kann also wirklich hergehen und meinem Patenkind zeigen, wo es in zwanzig Jahren auf Google Maps nachschauen kann, welchen Regenwald Onkel Paddy mit seinen Freunden für immer geschützt hat. Und das finde ich ziemlich abgefahren.
Der Plan ist folgender. Wir machen ein kleines Spielchen. Ich gebe dir einen Monat Zeit, zu spenden, es deinen Freunden und Familie zu erzählen. Mal sehen, was dabei zusammen kommt. Mein Konto ist endlich, aber mit allem, was am 15.10. drauf ist, verdopple ich an meinem Geburtstag.
Ja, so war das damals. Danach kam nur noch so ein Satz von wegen einmal im Leben was Gutes tun, aber einmal ist keinmal. Selbstverständlich machen wir dieses Jahr was noch Cooleres. Ich hab da schon eine super spannende idee. Ich muss nur mal ausrechnen, wie viel mich das im worst case kosten wird. Könnte. Wird.
Seitdem ist tatsächlich so einiges passiert. Wilderness International ist jetzt in der Szene jedem ein Begriff. Ich denke, das darf man so sagen, die sehr hohe Präsenz im YouTube Kanal von RML, Robert Marc Lehmann, Mission Erde e.V. , dürfte dem Bekanntheitsgrad des Projekts einen deutlichen Schubser gegeben haben. Nicht zuletzt durch die gemeinsame Mission Kanada erreichen sie nun bestimmt viele neue Internetnutzer.
Und wie schätzen Wilderness International die Lage in? So im Vergleich damals und heute. Ich behaupte mal, da sind wir alle ziemlich auf derselben Wellenlänge. Es ist heute wichtiger denn je, ausgerechnet jetzt noch schneller noch mehr Regenwald zu schützen. Es sind nämlich nur noch auf 2,8 % der irdischen Landflächen intakte Lebensräume zu finden. Den Rest hat der Mensch bereits kaputt gemacht. Das kann man messen. Offizielle Zahlen belegen das.
Da brauchen wir nicht noch einen Klimagipfel oder noch eine Klimakonferenz, um darüber zu diskutieren. Wir müssen hier und heute Agieren.
Im Oktober bereits hatte ich mal etwas darüber geschrieben. Ich fand das damals so krass. Auf der Webseite der NASA, also bitte, das ist die NASA, die wissen alles und lügen nicht. Und wenn doch, würdest du es nie herausfinden. Oder du wärst bereits tot. Auf der Webseite der NASA, die den zweifelsfrei menschengemachten Klimawandel über die Jahre dokumentieren, als Winter Sommer Diashow gepackt. Hochspannend und hochdramatisch. Ich wusste ja, dass es schlimm sein musst. Aber damit, dass wir den Eiskontinent Arktis bereits zerstört haben und es beim Eis junges und altes Eis gibt, also schlechtes und gutes Eis, das war mir neu.
Die Nachricht über die Satellitenbilder, die den Anstieg der Erderwärmung um mehr als 1,5 Grad gegenüber vor dem industriellen Zeitalter bewiesen, das war so im ersten Moment, wie war das nochmal mit Paris? Das war kein entweder oder blechen. Das war ein entweder oder die Natur geht hinüber und es gibt nichts mehr, was wir dagegen tun können. Wenn man die Tragweite dieser Erkenntnis sah, das war eine krasse Information. Das bedeutete, alles, was wir jetzt tun, wird nicht ohne Narben ausgehen. Wir haben schon zu viel kaputt gemacht. Einige Arten, die jetzt schon aufgrund der Erderwärmung ausgestorben sind, werden beispielsweise nicht wiederkommen. Die wird es nie wieder auf diesem Planeten geben. Weil der Mensch so überheblich war überheblich war zu glauben, er habe das Recht, bei 35 Gad mit offenem Fenster zu rauchen. Mit Klima an. Im Stadtverkehr. Schrägstrich Stau. Im SUV. Diesel.
Wie war denn das eigentlich jetzt mit Diesl und Benziner? Sind Diesel noch immer so viel schlechter als Benziner? Oder sind die heutigen Motoren so ausgereift, wie es die Hersteller versprechen? Das wäre echt interessant, zu wissen. Gibt’s da unabhängige Tests?
Jedenfalls, diese magische Grenze von 1,5 Grad, die uns seit den Achtzigerjahren bekannt ist als „do not go there“. So, wie jeder schon mal gehört hat, dass man nicht in ein schwarzes Loch fliegt, weil man allen Berechnungen nach nie wieder rauskommen wird. Da sind wir hin gegangen und weitergelaufen. Eine Hitzewelle nach der anderen war uns nicht genug. Wir mussten auch noch die nächste Dürre ausprobieren.
In den Medien, nichts. Nachrichten, an einem Tag Wochen später, viel später, in den Nachrichten erwähnt, kurz vorm Wetter. Seitdem kein Wort, kein Scherz. Nix. Einfach nix. So nach dem Motto was? 1,5 Grad? Ja na ja, dann halt nich.
Das war doch kein Wahlprogramm. Ich verliere die Hoffnung.
Schon 2018 und 2019 hatten wir Jahrtausendsommer. Damals starben Bäume und Wälder in der Fläche des Saarlands ab. Futsch. Für mindestens 170 Jahre. So lange dauert es nämlich, bis ein Wald alt genug ist, um eine mega Artenvielfalt beherbergen zu können. Und dann erst binden Wälder genug CO2 in ihrer Biomasse, um einen signifikanten Unterschied zu machen. Die ersten dreißig Jahre seines Lebens ist ein einzelner Baum sogar klimanegativ. Mit Bäumchen pflanzen wird das nichts bis 2050. Das kannst du vergessen. Das ist gemessen. Das wär ein Spruch für ein Shirt. Spaß beiseite, Wir brauchen diese Wälder, wenn wir und unsere Kinder die nächsten Sommer noch ohne Raumanzug auf die Straße gehen wollen. Mir kann das ja egal sein. Mein Leben spielt sich im Bett ab.
Wir müssen jetzt und hier und für alle Zeiten (jeden Raum) das bisschen Wald bewahren, das es noch gibt. Es darf nicht sein, dass wir auch noch die letzten CO2 Speicher und gleichzeitig Sauerstoffproduzenten dieser Erde ausradieren, weil wir auf billiges Monokultur-Palmöl in unserer ach so streichzarten tierischen Butter stehen. Und wir so viel Tiere züchten müssen, um unsere Milch und Fleischeslust zu stillen, dass wir Sojafutter kaufen aus Gebieten, in denen die Urwälder genau dafür brandgerodet werden. Während die Holz-Mafia die letzten Urwälder in ganz Osteuropa abholzt und der Westen tatenlos zusieht. Wegsieht. Das ist der totale brain fuck. Und dann haste noch einen Ministerpräsidenten, der das alles gutheißt und propagiert, dass Tierquälerei quasi Verfassungsrang hat. Dieses arrogante A… sollte man mal durch den Fleischwolf ziehen. Mal sehen, was er davon hält.
Zurück zum Thema. Wald. Wald schützen. Bei Wilderness International werden die Wälder nicht nur gekauft, sondern auch dauerhaft beschützt. Forschungsteams und lokale Partner von anderen NGOs wie Fauna Forever in Peru beobachten, greifen ein und beobachten. Anhand der Ergebnisse der Versuche können Rückschlüsse auf Diversität, Population, Wachstum und Migrationsverhalten gezogen werden. Gesammelte Erkenntnisse sind wichtig, damit wir es erklären können, wenn wir gefragt werden. Es ist wichtig, dass wir verstehen, was wir da tun. Weil nur so werden nachfolgende Generationen diesen Wahnsinn stoppen. Genau das machen Wilderness International. Sie klären sachkundig auf. Damit die Leute verstehen, was mit ihrem Geld passiert.
Die Kaufverträge aller Grundstücke lauten auf die drei international verteilten Firmen der Wilderness International Stiftung, um größtmögliche Rechtssicherheit zu haben. Wir wollen keine Großgrundbesitzer werden, sondern Wald schützen. Außerdem werden solange man die Wahl hat Flächen gekauft in Gebieten, in denen ein notarieller Kaufvertrag noch etwas wert ist. Und dann wird alles vermessen, ganz gleich, ob es niet- oder nagelfest ist. Vor Vogelspinnen solltest du keine Angst haben. Ja, und vor Kaimanen und riesigen dicken Schlangen auch nicht. Da ist jetzt schon eine seltene Schlangenart zurückgekehrt. Total abgefahren, wie die Natur dann doch einen Weg findet.
Schau dir ihre unermüdlichen Videos an. Bilder sagen mehr. Bei diesem Team kommt jeder Cent dort an, wo er am meisten gebraucht wird.
Globaler Umweltschutz sieht ja politisch eher so aus, dass die Natur monetarisiert wird. Wer wann wie viel Strafe zahlen muss. Deutschland hat möglicherweise zu viel Nitrat aus Düngemitteln gemessen. Das gleiche führte damals zur Verurteilung. Ein Wiederholungstäter, ach wie schön. Da setzen wir mal gleich eine fette Strafe an. Ein zweistelliger Millionenbetrag scheint dieses Mal angemessen. Und im EU Parlament sitzen unsere eigenen Politiker und denken sich ach, nur im unteren Bereich zweistellig, da nehmen wir das Geld aus dem Tierwohlcent.
Es war uns klar, dass der Tierwohlcent zweckentfremdet zum Decken von Haushaltslöchern eingesetzt wird, wirft die KPMG ein. Aber der Wahrscheinlichkeit nach erwirtschaften wir nur drei Milliarden aus dem Tierwohlcent, oder wenn es spitzenmäßig läuft möglicherweise fünf. Deckt nicht mal die Hälfte der Kosten der Strafe wegen des Verstoßes gegen die EU Düngemittelverordnung, Herr Minister, sagt die KPMG, aber durch die steuerlichen Mehreinnahmen wegen des hinterfotzig doch wieder zugelassenen Giftstoffs Glyphosat werden wir das überkompensieren.
Reine Fiktion, natürlich. Ich sage ja nicht, dass die Politiker*innen mit den Lobbyist*innen unter einer Decke stecken. Aber vielleicht stecken unsere Politiker*innen ja mit den Lobbyist*innen unter einer Decke, die nicht gerade für ihre gute Umweltschutzideologie bekannt sind. Oh, da kommt mir eine Idee fürs Titelbild…
brb
re
Das Titelbild finde ich gut.
Wie ich schon sagte, es ist die Zeit zum Handeln. Und wir können es uns leisten, zu helfen. Wer behauptet, er/sie/es kann es sich nicht leisten, lügt. Du liest meinen Blog, vermutlich an einem schicken iPhone? Du bist leider raus, du kannst dir leisten, zu helfen. Raucher? Raus. Fleischesser? Raus. Autobesitzer? Raus. Haus-, Grund- oder Wohnungseigentümer? Raus. Alkoholtrinker? Raus. Ich nehme keinem sein Feierabend Bierchen oder seine (übrigens tierprodukthaltigen) Kippen weg. Aber dann gib es zu, dass dir unsere Umwelt egal ist und jammere später nicht, es hätte dir niemand gesagt.
Helfen ist so einfach. Dafür müssen wir uns nicht mal die Hände dreckig machen. Nur ein bisschen spenden und andere opfern sich für uns auf, indem sie dem Projekt vor Ort ihr Leben widmen. Für Wilderness International lege ich die Hand ins Feuer. Also, wenn ich könnte. Zwinkersmiley.
Und so wie auf den folgenden Bildern schaut denn unser Regenwald, geschützt von genau diesen Menschen, aus. Ey, ohne Witz, das war ne geile Aktion. Das war es wert und das ist es wert. Klicke die Bilder an, um sie zu vergrößern.
Mit diesen Bildern von Wilderness International sage ich g’habts euch wohl für heute. Denn schöner als mit diesen Bildern könnte ich mich gar nicht verabschieden.
Mach’s besser.
Secret Forest Peru
(Shop, Dezember 2023)
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Die Erde
Peru
Kanada
Misty Forest Kanada
(Geburtstag, Oktober 2023)
Kurz zur Einordnung, wo wir sind:
ganz im Nordwesten unserer Erde
Und wir haben so viel gespendet,
dass man den Impact aus dem Weltall sehen kann
Und ausgerechnet im durch uns geschützten, über 7.500m großen Fleckchen liefert mir die Webseite von Wilderness International unscharfe Bilder. Nicht genug, dass ich die Feiertage mit Harnwegsinfekt Schrägstrich Blasenentzündung und Antibiotikum verbringen darf – ja, schon wieder – jetzt versagt auch noch die Technik…