Hätten meine PflegerInnen diese Anleitung beachtet, dann wäre sie heute noch aktuell und mir wäre viel Kummer erspart geblieben:

Bei der Mundpflege kommt vor Allem auf eine Sache an: Keine Zeit zu verlieren und nicht mein Zahnfleisch schrubben. Wenn sich die Zahnbürste abschaltet, ist die maximal empfohlene Putzdauer überschritten.

Wir putzen Zähne, nicht das untergelegte Handtuch, nicht die Tücher, die du möglicherweise zum Schutz des Handtuchs untergelegt hast, das zum Schutz des T-Shirts da ist, welches wir ohnehin gleich wechseln und in die Wäsche tun. Du sollst mich auch nicht ständig absaugen, um zu verhindern, dass ich auf die Feuchttücher sabbere, die du möglicherweise zum Schutz des Handtuchs untergelegt hast, das zum Schutz des T-Shirts da ist, welches wir ohnehin gleich wechseln und in die Wäsche tun.

Ja, meine Zähne sind super und mein Zahnfleisch ist scheiße. So viel Zahnfleischbluten habe ich aber erst, seitdem ich mir nicht mehr selbst die Zähne putze und auch nur bei 4 von 5 Pflegern. Also verschone mich bitte mit neunmalklugen Behauptungen wie das Bluten läge daran, dass ich Parodontose hätte. Wenn das so wäre, hätte es wohl irgendein Zahnarzt in den vergangenen 40 Jahren festgestellt. Und falls ich gerade erst Parodontose bekommen haben sollte, ja, das wäre eine blöde Sache. Weil erstens kann ich der sich nicht bewegen kann wohl am wenigsten dafür und zweitens brauchen wir dann einen Zahnarzt, der mich daheim behandelt. Wie dem auch sei. Mein persönlicher Tipp: Zahnbürste nur mit 2 bis 3 Fingern halten und dann läuft die Sache. Ohne Blutbad.

Das Zähneputzen gehört für mich zu den anstrengendsten Tätigkeiten, denn:

  • Ich muss ständig die Luft anhalten, wenn du die Innenseite putzt (Mund weit auf heißt Rachenatemweg blockiert, als Atmen nicht möglich).
  • Ich sitze in einer ungünstigen Position (Kopf zu weit hinten überstreckt, beschissen für meine Atmung).
  • Mega kräftezehrend, meine Muskeln machen nicht so lange mit (2-3 Minuten schaffe ich es, den Mund halbwegs geöffnet zu halten, danach ist Feierabend, egal, wie weit wir mit dem Zähneputzen gekommen sind).

Als erstes bereitest du bitte alles vor, was wir zum Zähneputzen benötige. Das da wären:

  • Meine Zahnbürste
  • Zahnpasta
  • Ein Becher Wasser mit etwas Mundspülung
  • Eine weiße (flache) Nierenschale
  • Eine Spritze (NIPEG)
  • Ein Handtuch
  • Einen (richtigen) Waschlappen
  • Eine Schüssel mit klarem kaltem Wasser

Falls wir gleich noch Gesicht waschen, was durchaus Sinn macht, dann brauchen wir noch:

  • Eine Schüssel mit lauwarmem Wasser
  • Duschgel

Zunächst richtest du mich auf und fährst mich dann etwas weiter zurück, bis ich dir ein Zeichen gebe, als beim Essen und Trinken üblich. Ich liege also etwas flacher als sonst.

  Hintergrund ist, dass ich gegen die Bänder der Maske, die über die Wangen verlaufen, ankämpfen muss, um meinen Mund zu öffnen. Je steiler ich sitze, desto anstrengend wird es aufgrund der sich dabei verändernden Position der Bänder.

Decke unsere „Arbeitsfläche“ mit einem großen Handtuch ab. Das genügt, auch wenn die Zahnpflege erfahrungsgemäß eine ziemliche Sauerei wird.

Als erstes spüle ich dann meinen Mund aus. Dazu spritzt du mir, genau wie beim Trinken, Wasser mit Mundwasser gemischt, mit der Spritze in den Mund.

Hier darf es etwas mehr sein, 5-7 ml sind in Ordnung.

Falls ich sofort wieder alles ausspucke, hast du mir nicht zu viel Wasser gegeben, sondern dann hat mir die Beatmung einen Strich durch die Rechnung gemacht. Und bevor mir das alkoholhaltige Mundwasser in die Lunge gedrückt wird, spucke ich es lieber aus.

Halte mir eine kleine (weiße/graue, nicht die überdimensional große blaue Kotzschüssel) Nierenschale unter den Mund, damit ich das Wasser ausspucken kann.

Denke an meine Worte zum Thema Schlauch und Körper. Drehe den Schlauch zur Seite weg, wie es das Schlauchanschlusstück vorsieht, aber hebe den Schlauch nicht von der Nase hoch. Das tut weh.

Jetzt geht es ans eigentliche Zähneputzen. Da scheint jeder so seine eigene Technik zu haben. Der Hersteller meiner Zahnbürste sagt folgendes:

Schieben Sie den Bürstenkopf fest auf das Handstück. Feuchten Sie die Borsten an, und tragen Sie Zahnpasta auf.

Ein kleiner Zwischenraum zwischen Bürstenkopf und Handstück ist normal. Dadurch kann der Bürstenkopf ordnungsgemäß vibrieren.

Setzen Sie die Borsten der Zahnbürste in einem Wnkel von ca. 45 Grad auf die Zähne, soass die Borsten den Zahnfleischrand erreichen.

Drücken Sie zum Einschalten der Philips Sonicare den Ein-/Ausschalter.

Für eine optimale Zahnpflege putzen Sie die Zähne nur mit leichtem Druck und überlassen der Philips Sonicare die eigentliche Arbeit. Führen Sie den Bürstenkopf langsam in kleinen Vorwärts- und Rückwärtsbewegungen so über die Zähne, dass die längeren Borsten in die Zahnzwischenräume gelangen. Verfahren Sie auf diese Weise bis zum Ende des Putzvorgangs.

Zum Reinigen der Innenseite der Frontzähne kippen Sie das Handstück halb aufrecht, und führen Sie an jedem Zahn mehrere vertikale, überlappende Bürstenkopfbewegungen aus.

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