Eigentlich gehörst du dafür geschlagen

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Woche 24: Pfleger*innens Diagnosee
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Woche 20: MDK Gutachterin
Woche 19: Pflegedienst

Immer wieder Freitag. Oder was. Sonntag? Was ist denn mit dem Samstag passiert? Und ehe man sich versieht ist auch schon eine neue Woche da. Montag. Na halluluja.

Was war denn das wieder für eine Woche? Kaum eine Nacht ohne Ärger. Letzte Nacht? War okay, glaube ich. Ich bin dabei, das Geschehnisse unter „unwichtig, vergiss es“ abzulegen. So habe ich meinen Text angefangen zu schreiben. Gestern. Heute? Müsste ich das revidieren. Nach vier Stunden Schlaf musste ich übelst abgesaugt werden. Begründung folgt. Hab ich schließlich gesagt, dass genau das passieren wird. Oder nicht?

Es war eine Woche voller Aussetzer, Entgleisungen und Verfehlungen meiner Pfleger*innen. Das Schärfste: Jetzt habe ich Gewissheit. Meine über alles geliebte Schwester ist zu Besuch. Und macht Fotos von meiner Maske, und zwar jedes Mal, wenn einer meiner Pfleger behauptet, das Band hinten ist schon hinter den Ohren- Es ginge nicht höher. Ich irrte mich, habe Wahrnehmungsstörungen, bilde mir das nur ein.

Butter bei de Fische. Links ein Foto, wie es sein soll. Das untere Kopfband ist hinterm Ohr am Hinterkopf. Deswegen heißt es wahrscheinlich auch Kopfband. Würde es an den Hals gehören, hieße es wohl nicht Kopfband, sondern Halsband. Nur so eine Vermutung. Bin ja kein Fachmann. Wie man es auch nennen mag, auf dem linken Foto sitzt die Maske zwar locker, aber stabil, dicht und ohne Druckstellen.

Das rechte Foto zeigt ein Real Life Beispiel von letzter Woche. Mein Pfleger stellt sich nach wie vor wehement auf den Standpunkt, er habe alles korrekt gemacht. Zitat: „so wie immer“. So weit wäre ich zwar nicht gegangen, aber wenn mein Pfleger meint, er hätte die Maske immer so scheiße hingerotzt… Wer bin ich, dass ich widersprechen würde? Was weiß ich schon? Bin ja kein Fachmann.

Bei allem Verständnis für Alles. Nein. Wirklich… einfach nein.

Mir zu erklären, ich hätte Empfindungsstörungen, ist nicht meines Erachtens nicht angebracht. Die Hälfte meiner Pfleger*innen sollten besser mal zum Augenarzt. Das schon. Das wäre angebracht.

Und an der Stelle frage ich mich, was tun mit meiner Hit-Liste? Die Dame von der AOK fand ich halt auch witzig irgendwo. Und das ist der springende Punkt. Die war witzig. Ex post betrachtet zumindest. Im ersten Moment denkst du dir nur wtff? Wie kann man nur so falsch informiert sein und das Falschwissen auch noch so überzeugt verbreiten? Am End glaubt ihr das noch jemand. Wie meine Teamleitung, die allen Ernstes aufforderte, mehr Kalorien und Proteine zu essen, um… lies es am besten selbst. Auf Platz 9.Das war nämlich das, was ich eigentlich für diese Woche geplant hatte. Ja, ist historisch, aber eben auf historisch behämmert.

Und die Maske, die in mir Wahrnehmungsstörungen hervorruft, möchtest du wissen? Nunja. Einen Platz hat das sicher. Nur welchen? Es ist halt kein Schönheitsfehler, auch wenn das so aussieht. ich kann dann nicht triggern, nicht alarmieren, es schnürt das Gesicht ein, bläst ins Auge und ich kann nur schwerlich atmen. Nur beim Schreiben dieser Zeilen schießt mein Puls grad schon wieder in die Höhe, der hatte sich doch grad erst auf fast schon mild angenehme 108 bis 111 von beruhigt. Muss nachher weiter schreiben.

Dienstag, später Nachmittag. Unsere beiden Assistent*innen grüßen. Das Büro wartet seit Tagen, nein, seit Wochen, auf die Datenschutzdokumentation für einen Kunden. Und diverse andere Arbeiten, die sich auf meinem virtuellen Schreibtisch türmen. Seit Freitag schreibe ich an diesem Bericht. Wie lange ich wohl brauche, um die IT Sicheit einer Anwaltskanzlei zu dokumentieren?

Mittwoch. Eine weitere Nacht mit nur einer Stunde Schlaf. Der Maskenwechsel hat nicht geklappt.

Ich erkläre diesen Beitrag ungelesen als fertig. Die Maskenwechsel-Diskussion ist mir eine Position 2 wert.

Donnerstag. Auf Veröffentlichen klicken müsste ich eigentlich noch. Dazu fehlt noch das Titelbild. Zu anstrengend, krieg ich nicht gebacken. Nach einer erschöpfenden Diskussion darüber, ob sich die eingesperrten Meeresbewohner in Seaworld wohl fühlen – also die 20% der Tiere, die auf dem Weg dorthin nicht am tagelangen physischen und psychischen Stress jämmerlich krepieren – mag ich nur noch schlafen.

Freitag. Nach vier Stunden Schlaf muss ich abgesaugt werden. Ich schlafe danach weiter, wie üblich halt. Denkste. Nix gibts. Sagt mein Pfleger. What? Genau. Wir würden doch eh nicht schaffen, Maske zu wechseln. Wenn ich müde bin ist sie nämlich immer undicht und dann würde ich immer behaupten, dass das Kopfband hinten zu weit im Hals sitzt. Na dann. Er muss es ja wissen. Und mit dem Tagdienst setzt sich das Maskendrama fort. Ich habe nicht mitgezählt, wie oft ich die Maske einfach neu aufgesetzt hätte. An dessen statt habe ich Unmengen an Schleim geschluckt und leider auch in die Atemwege bekommen. Weil mein Kopf mittig gedreht und so belassen wurde, bis meine Maske vermeintlich gerichtet worden war. Der Tag jedenfalls war mal wieder fürn Arsch.

Samstag. Titelbild. Veröffentlichen. Klick. Fertig.

  1. Mich abdecken, mich komplett nackt ausziehen und im Bett mit Flächendesinfektion „reinigen“, mich dann auch noch von Kopf bis Fuß einzuseifen. Und mich zwei Stunden frieren lassen, bis man die Wäsche fertig hat. Mehr dazu? Findest du hier: Grundpflege

  2. Jetzt habe ich Gewissheit. Meine über alles geliebte Schwester ist zu Besuch. Und macht Fotos von meiner Maske, und zwar jedes Mal, wenn einer meiner Pfleger behauptet, das Band hinten ist schon hinter den Ohren- Es ginge nicht höher. Ich irrte mich, habe Wahrnehmungsstörungen, bilde mir das nur ein. Die Fotos jedoch bezeugen das Gegenteil.

  3. Du erinnerst dich noch an meine Nagelfalzentzündung? Gefühlt Monate her ist das. Während des letzten Besuchs meiner Schwester in Deutschland war das. Und die kommt mich – Yippieh! ? – nächste Woche wieder besuchen. Die wird Augen machen, wenn sie das kommende Woche sieht. War schließlich fast besser, nachdem mein Arzt sagte, bitte nix drauftun. Einfach nur desinfizieren und in Ruhe lassen. Ähm, in Ruhe lassen und dem Arzt vertrauen, das können meine Pfleger nicht. Also abgesehen von der Sorte, die sogar nach expliziter Aufforstung kaum der Bitte nachkommt, mich nachts ordentlich zu lagern.

    Story folgt. Kleiner Teaser. Pflger*in A hat selbständig beschlossen, das nicht mehr desinfiziert wird. Äh Moment? Ja, derselbe Pfleger hat auch grad Eiter rausgedrückt. Da passieren so weirde Sachen, seitdem er tagelang völlig erschöpft und überhaupt nicht aufnahmeföhig von seinem PDl zum Dienst bei mir gezwungen wurde. Ich glaube wirklich – also wirklich wirklich – er hat Post-COVID. Pfleger*in B hat, ohne Anordnung und ohne mich zu Fragen, Lavanid draufgeschmiert. Pfleger*in C hat dran rumgepult. Pfleger*in D hat Kruste entfernt, obwohl der Arzt extra sagte, dass wir genau das nicht tun dürfen. Pfleger*in E erzählt mir, das alles super verheilt ist und ich meinem Arzt nichts davon sagen soll. Dass ich angeblich Schmerzen habe kann eigentlich nicht sein.

    Ich informiere meine Pfleger*Iinnen und informiere trotzdem meinen Arzt. Er kommt umgehend vorbei. Erneute Entzündung. Eiter. Blut. Irgendwelche verunreinigten Salbenrest. Abstrich aus der Haut entnommen und ans Labor geschickt. Danke auch. Ans ganze Team.

  4. Dem Überraschungsbesuch, der mit eigenem Schlüssel am Samstagmorgen die Wohnung betritt, eines der wohl unglaubwürdigsten Ammenmärchen auftischen, das ich je gehört habe. Die Büchse Jackie Cola hat selbstverständlich nicht er getrunken. Die hat – Zitat – irgend so ein vollkommen retardierter in den Müll geworfen und jetzt riecht die ganze Wohnung danach. Er hat sie aus dem Müll geholt um sie auszuspülen. Mehr dazu? Findest du hier: Der gefühllose Kranke.

  5. „Ich muss jetzt einen kleinen Whisky von dir trinken.“ (sagte er, ignorierte mein Dimenti und leerte die Flasche bis zum Dienstende) Mehr dazu? Findest du hier: Inventur Olé

  6. Mich über eine Stunde in der Scheiße liegen lassen, weil Nachtdienst kurz auf knapp kommt und so gestresst ist, dass der eigene Kaffee wichtiger ist. Dabei hätte ich so gerne die Zeit genutzt um mich sauber zu machen, weil meine drei Freunde, die zu Besuch sind, grad im Esszimmer dinieren. Muss ja echt nicht sein, dass man mir den Arsch abwischt, wenn meine Freunde daneben sitzen. Mehr dazu? Findest du hier: Schichtlein, wechsel dich.

  7. Eine Spritze mit trüber Flüssigkeit gefüllt beim Waschbecken finden und mir über die PEG geben zu wollen, ohne zu wissen, ob das eine Tablette, Putzmittel oder sonstwas ist.

  8. Die MDK Gutachterin kommt zu dem Ergebnis, dass bei meiner ALS keine pflegerelevanten zu erwarten sind. Das habe ich schriftlich.

  9. Die Dame von der AOK hört mir einfach nicht zu. Oder sie will mich nicht verstehen. Wahrscheinlich beides. Ich sag ja nicht, dass ich das gewohnt bin. Aber ich bin es gewohnt. Dass sie mir allen Ernstes weismachen will, gegen meinen durch Zerfall des motorischen Nervensystems verursachten Muskelschwund helfe die Anlage eines Gastostomas mittels Stomabutton, ist die Spitze des Eisbergs. Nicht nur, dass dieser „Button“, von dem sie spricht, keinem einzigen meiner Ärzte geläufig Ist. Die Recherche ergibt, dass es sich um so etwas wie eine PEG für Säuglinge und Kleinkinder handelt. Wie in aller Herren Länder soll das den Refall von Nervenzellen aufhalten?

  10. Ich müsse mir eine PEG legen lassen. Denn dann könne ich in den Rollstuhl mobilisiert und auf den Balkon geschoben werden, denn ein Leben im Bett habe keine Lebensqualität. Wurde mir so gesagt von der Pflegeberaterin meines Pflegedienstes. Die ganze Story „O’zapft ïs!“ findet du hier. Wie dem auch sei, das ist nicht nur anmaßend und unverschämt, sondern wie ich damals bereits sagte und heute, da ich eine PEG hab, lebendig bewiesen is, sachlich falsch.Das Gegenteil ist der Fall. Seit der PEG ist es schmerzbedingt unmöglich geworden, mich aufzurichten. Aber was weiß ich schon. Ist ja nur mein Körper.