Liebes Tagebuch,

du kannst nichts dafür und es interessiert dich wahrscheinlich ungefähr so sehr, wie wenn in China ein Sack Reis umfällt. Oder noch weniger. So, wie mich ein Spiel der Bayern fesselt, vielleicht? ich interessiere mich halt einfach nicht für Fußball. Macht nichts, da müssen wir jetzt gemeinsam durch.

Was ist das nur? Ziehe ich das irgendwie magisch an? Man könnte meinen, auf meiner Stirn steht geschrieben „Was mein ist, ist dein.“. Natürlich habe ich jedem gesagt, freilich darfst du dir einen Kaffee machen. Kaffee ist wichtig. Auch bei einer Coke, einem Saft oder einem Red Bull habe ich kein Problem. Ich möchte, dass sich jeder, der für mich arbeitet, hier wohl fühlt. Und schon haben wir einen Knackpunkt. Für mich arbeiten, das impliziert irgendwie, dass ich eben nicht eine halbe Stunde und länger darauf warten muss, gelagert zu werden. Und niemals habe ich was gesagt wie „Klar, kipp die 200,- € Flasche Scotch mit Eis und Coke als Begleitung zu deiner Schicht.

Coke, gutes Stichwort. Es hört leider nicht bei meinen Getränken auf. Seit ich so viel Kohle an meinen Pflegedienst abdrücken durfte, habe ich keine Cola mehr bestellt. Auch sonst nichts mehr, weil ich so oft darum gebeten habe, mir Bescheid zu geben, wenn was leer wird. Aber nicht einmal das hat funktioniert. Als dann meine Freundin, Familie und Freunde zu Besuch Waren, gab es notorisch nichts mehr davon zu trinken, was Spaß macht. Also aus welchem Grund sollte ich mir den Stress machen?

Und So ist es mittlerweile meine Gäste ihre eigenen Getränke mitbringen. Meine Schwester war kürzlich aus Spanien zu Besuch. Musste sich selbst um Ihre Getränke kümmern. Zu Ostern waren meine Eltern hier. Hatten glaub ich sogar ihre eigenen Teebeutel und eigenes Bier im Gepäck. Und Freunde von mir haben begonnen, ihre mitgebrachten Lebensmittel abzugrenzen und zu beschriften, wie auf dem Titelbild zu sehen.

Was soll ich sagen? Selbst das hat nicht gereicht, um vereinzelte Pfleger von der Selbstbedienung abzuhalten.

Einfach nur zu krass, oder?

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