Eigentlich gehörst du dafür geschlagen

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Woche 19: Pflegedienst

So leicht wie heute ist es mir nie gefallen, den aktuellen Wochensieger zu küren. Nach den letzten vier Artikeln dürfte dir klar sein, dass nur eine infrage kommt: „Die Neue“, die von mir gegangen wurde, bevor sie überhaupt richtig angefangen hat hier zu arbeiten. Was nicht heißen soll, ich hätte ihr nicht die Chance gegeben. Mehr als genug Tag- und Nachtdienste hatte sie bei mir. Okay, recht schnell haben wir die Nachtdiese gestrichen. Aus, na ja, Gründen. Trotzdem hatte sie um die fünf Dienste bei mir und das Angebot von zwei Einarbeitungen. Nur ist sie leider zu faul für alles, was auch nur im Enterntesten mit Arbeit zu tun haben könnte. Das fasst ihren bleibenden Eindruck, den sie bei (fast) allen Kolleg*innen hinterlassen hat, ziemlich gut zusammen.

Nur, auf welchem Platz gebührt ihr die Ehre?

Rekapitulieren wir mal kurz die Geschehnisse. Die Sache hat ja auch noch eine Vorgeschichte, die ich in der letzten Story nicht erwähnt habe. Ist nämlich schon ein paar Wochen her. Wie gesagt, is nich so, dass ich ihr die Chance verwehrt hätte.

  • In ihrem ersten Dienst ist sie gleich mal eingeschlafen und hat den Alarm nicht gehört. Als sie endlich aufwachte, hatte ich bereits meine Notfallkontakte sowie Teamleitung und Geschäftsführung darüber informiert, dass ich Hilfe benötige. Weil meine Pflegerin kurz nach Dienstantritt eingepennt ist.
  • Sie beginnt 100% der Dienste mit der Erklärung, dass sie heute nicht arbeiten könne.
  • Sie verkürzte den geplanten Einarbeitungstag von üblicherweise ohnehin viel zu knappen acht Stunden auf nur zwei Stunden. Sie wisse sowieso alles.
  • Einen Scheiß weiß sie und können tut sie noch weniger. Absaugen, Husten, Beatmung, Maskenwechsel, alles fehlgeschlagen.
  • Während der Einarbeitung war sie zu faul, die Sachen selbst auszuprobieren. Bereits nach 90 Minuten, in denen zahlreiche Raucherpausen enthalten sind – alleine, obwohl der einarbeitende Pfleger selbst Raucher ist – brach sie ab, weil sie noch private Dinge erledigen müsse.
  • Die erneute Einarbeitung durch den Bereichsleiter Pflege lehnte sie ab und ging Rauchen
  • Den mit Abstand überwiegende Zeit verbrachte sie auf meinem Balkon bei Kaffee, Kippe und privaten Telefonaten. Sie nahm dabei in Sachen Lärmbelästigung keine Rücksicht auf meine Nachbarn und mich.
  • Aus eigener Kraft bewegte sie sich zu rein gar nichts. Nicht einmal die Medikamente gab sie mir, wenn ich sie nicht daran erinnerte und auch noch erklärte, was überhaupt.
  • Doch woher hätte sie es wissen sollen? Bei der Einarbeitung zeigte sie deutlich, dass sie gar keine Lust hat, zuzuhören. Zum Lesen der eigenen Doku ist sie zu faul. Und meine schaut sie mit dem Arsch nicht an.
  • Fehler überspielt sie damit, jedem im Raum neue Lügengeschichten zu erzählen.
  • Und das für mich wahrscheinlich mit das Ding, das für mich inakzeptabel ist: sie respektiert meine Wünsche nicht und belehrt mich, wieso meine Wünsche falsch sind. So jemanden hat in der Pflege nichts zu suchen.

So viel dann mal dazu. Und zur angekündigten Kürze. Also machen wir das Resümee kurz. Platz

🦥

  1. Mich abdecken, mich komplett nackt ausziehen und im Bett mit Flächendesinfektion „reinigen“, mich dann auch noch von Kopf bis Fuß einzuseifen. Und mich zwei Stunden frieren lassen, bis man die Wäsche fertig hat. Mehr dazu? Findest du hier: Grundpflege


  2. Jetzt habe ich Gewissheit. Meine über alles geliebte Schwester ist zu Besuch. Und macht Fotos von meiner Maske, und zwar jedes Mal, wenn einer meiner Pfleger behauptet, das Band hinten ist schon hinter den Ohren- Es ginge nicht höher. Ich irrte mich, habe Wahrnehmungsstörungen, bilde mir das nur ein. Die Fotos jedoch bezeugen das Gegenteil.


  3. „Die Neue“, die alles besser wusste, aber nichts davon konnte. Die jeden Dienst damit begann, zu erläutern, wieso sie auch heute nicht arbeiten könne. Stattdessen verbrachte sie die Zeit lieber mit Kaffee, Kippe und privaten Telefonaten auf meinem Balkon. Wie sie es schon bei der ersten Einarbeitung tat. Die zweite verweigerte sie wie Doku und Pflege-Anleitung gleicht ganz. Nachzulesen hier. Und hier. Hier auch.

  4. Das hätte böse ins Auge gehen können. Wir hatten Glück im Unglück. Muss eigentlich erst jemand sterben, damit – vielleicht – etwas passiert? Mein Arzt ist überzeugt, ich hätte schon ganze zwei Tage früher fieberfrei sein müssen. Nach drei Tagen Antibiotikum, Paracetamol, Ibu 600 und Novalgin muss die Körpertemperatur dauerhaft runtegehen.

    Wie so oft sollte mein Arzt auch damit Recht behalten. Sogar nach einem Tag schon ging das Fieber dauerhaft merklich runter. Nach zwei Tagen ist es praktisch weg. Nur muss man mir das Antibiotikum halt auch geben. Diese Info ging leider unter, weil es mangels klarer Vorgabe der Leitung keine Dokumentation gibt und mangels ernstzunehmender Kontrolle jede/r/s macht, wie für sinnvoll erachtet. Und weil keine Übergabe erfolgte. Weil Pfleger*in A immer zu spät kommt und drauf scheißt. Und Pfleger*in B deshalb die beleidigte Leberwurst spielt wie ein Kleinkind. Nicht mehr mir A redet. In der Folge bekommt der Patient mal die doppelte Menge oder wie hier gar kein Antibiotikum. Nicht falsch verstehen, klar passieren in der Pflege Fehler. Mir will keiner was Böses. Aber das hier darf nicht passieren.

    Es passiert aber. Zum zweiten Mal innerhalb von vier Wochen, weshalb es auf Podiumsplatz 3 einsteigt.

    Den ganzen Bericht findest du hier.


  5. Du erinnerst dich noch an meine Nagelfalzentzündung? Gefühlt Monate her ist das. Während des letzten Besuchs meiner Schwester in Deutschland war das. Und die kommt mich – Yippieh! ? – nächste Woche wieder besuchen. Die wird Augen machen, wenn sie das kommende Woche sieht. War schließlich fast besser, nachdem mein Arzt sagte, bitte nix drauftun. Einfach nur desinfizieren und in Ruhe lassen. Ähm, in Ruhe lassen und dem Arzt vertrauen, das können meine Pfleger nicht. Also abgesehen von der Sorte, die sogar nach expliziter Aufforstung kaum der Bitte nachkommt, mich nachts ordentlich zu lagern.

    Story folgt. Kleiner Teaser. Pflger*in A hat selbständig beschlossen, das nicht mehr desinfiziert wird. Äh Moment? Ja, derselbe Pfleger hat auch grad Eiter rausgedrückt. Da passieren so weirde Sachen, seitdem er tagelang völlig erschöpft und überhaupt nicht aufnahmeföhig von seinem PDl zum Dienst bei mir gezwungen wurde. Ich glaube wirklich – also wirklich wirklich – er hat Post-COVID. Pfleger*in B hat, ohne Anordnung und ohne mich zu Fragen, Lavanid draufgeschmiert. Pfleger*in C hat dran rumgepult. Pfleger*in D hat Kruste entfernt, obwohl der Arzt extra sagte, dass wir genau das nicht tun dürfen. Pfleger*in E erzählt mir, das alles super verheilt ist und ich meinem Arzt nichts davon sagen soll. Dass ich angeblich Schmerzen habe kann eigentlich nicht sein.

    Ich informiere meine Pfleger*Iinnen und informiere trotzdem meinen Arzt. Er kommt umgehend vorbei. Erneute Entzündung. Eiter. Blut. Irgendwelche verunreinigten Salbenrest. Abstrich aus der Haut entnommen und ans Labor geschickt. Danke auch. Ans ganze Team.


  6. Dem Überraschungsbesuch, der mit eigenem Schlüssel am Samstagmorgen die Wohnung betritt, eines der wohl unglaubwürdigsten Ammenmärchen auftischen, das ich je gehört habe. Die Büchse Jackie Cola hat selbstverständlich nicht er getrunken. Die hat – Zitat – irgend so ein vollkommen retardierter in den Müll geworfen und jetzt riecht die ganze Wohnung danach. Er hat sie aus dem Müll geholt um sie auszuspülen. Mehr dazu? Findest du hier: Der gefühllose Kranke.

  7. Der Pfleger, der über die wundersame Spontanheilung meines Zehs wusste, als ich es noch nicht einmal bemerkt hatte. Und er meinen Arzt informierte, obwohl er sich weder den Zeh angesehen hatte noch mich nach meinem Befinden fragte. Denn hätte er das getan, hätte er gewusst, dass die Schmerzen nicht besser sondern allenfalls schlimmer wurden. Nachzulesen hier: Seine 7. Worte


  8. Diskussion mit einer Pflegekraft darüber, ob es sich tatsächlich um eine Nagelfalzentzündung handelt, wie es mein Arzt behauptet. Sie ist da nämlich anderer Meinung. Wenn es nach ihr geht, muss ich mir sofort eine neue Fußpflegerin besorgen. Meine hat nämlich sehr schlecht gearbeitet und nicht einmal etwas gegen den eingewachsenen Nagel getan. Wie sie das besser beurteilen kann als mein Arzt, der bereits zweimal die Verletzung mit Skalpell und Co. untersucht hat? (Übrigens nachzulesen hier und hier.) Weil sie das Problem auch hat. Ach, Leute, ihr gehts mir echt auf den Sack.


  9. Aussage von dreien meiner Pfleger*innen dazu, was sie von Nachhaltigkeit und Naturschutz halten. „Was nach mir mit der Erde passiert ist mir wirklich egal.“


  10. „Ich muss jetzt einen kleinen Whisky von dir trinken.“ (sagte er, ignorierte mein Dimenti und leerte die Flasche bis zum Dienstende) Mehr dazu? Findest du hier: Inventur Olé


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